Viel zu selten arbeiten Menschen mit Down-Syndrom in Österreich an „sichtbaren“ Stellen. Ein Hotelier aus Wien-Neubau möchte das ändern.
Das Bett perfekt gemacht, das Badezimmer glänzt. Zimmer 26 im Hotel Museum mit Blick auf das Volkstheater ist bereit für neue Gäste. Die Gute Fee hinter der Sauberkeit ist Cathi S. aus Liesing.
Die 24-Jährige, die mit Down-Syndrom lebt und als Praktikantin im Hotel arbeitet, wird von Kollegen und Gästen geschätzt, ist voll integriert: „Alle sind freundlich und es ist immer lustig hier“, ist Cathi glücklich. „Der Job liegt mir, denn ich bin ein sehr ordnungsliebender Mensch, habe die Sachen gern auf dem Platz, wo sie hingehören.“
„Das hat mir imponiert“
In Österreich ist es im Vergleich zu anderen Ländern leider immer noch selten, dass Menschen mit Down-Syndrom in „sichtbaren“ Positionen tätig sind. „Ich habe im TV eine Doku über ein Café in Frankreich gesehen, wo im Service Menschen mit Down-Syndrom arbeiten. Das hat mir imponiert“, machte sich Hotelchef Behrouz Sayahpour auf die Suche. Über die Webseite des Vereins Down-Syndorm-Österreich fand er Cathi, die eine kaufmännische Ausbildung hat.
„Ich arbeite von 9 bis 13 Uhr“, erzählt die lebensfrohe und eloquente Wienerin, „Am Nachmittag gehe ich tanzen, das ist meine Leidenschaft.“ Mit dem Verein „Ich bin O.K.“ zeigt sie am Welt-Down-Syndrom-Tag am Montag um 16.30 Uhr bei einem Flashmob am Stephansplatz ihr Können.
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