Die italienische Datenaufsichtsbehörde untersucht mögliche Risiken für die Privatsphäre im Zusammenhang mit der Verwendung der Antivirensoftware Kaspersky. Die italienische Regierung will die Verwendung der von der russischen Firma Kaspersky Lab entwickelten Programme im öffentlichen Sektor einschränken, da sie befürchtet, dass Moskau diese kapern könnte, um wichtige Websites zu hacken, heißt es in Rom.
Die Datenaufsichtsbehörde erklärte am Freitag, sie habe Kaspersky Lab aufgefordert, die Anzahl und die Art seiner Kunden im Lande anzugeben und auch zu klären, wie seine Programme personenbezogene Daten verarbeiten, einschließlich der Frage, ob diese ausländischen Regierungsbehörden zur Verfügung gestellt werden. Kaspersky Lab gab nicht sofort eine Stellungnahme ab.
„Kaspersky ist eine der leistungsstärksten Antiviren-Softwares und wird seit 2003 in unserer öffentlichen Verwaltung genutzt. Kein europäisches Land, mit Ausnahme der Niederlanden, hat sie verboten. Wir müssen uns jetzt von dieser technologischen und energetischen Abhängigkeit befreien, sonst kommen wir nicht weiter. Wir müssen verhindern, dass russische Technologie zu einem Angriffswerkzeug wird“, sagte der für den Geheimdienst zuständige Staatssekretär Franco Gabrielli.
Deutsche Behörde warnte vor Kaspersky-Software
Auch das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hatte diese Woche Bedenken gegenüber Software von Kaspersky geäußert. Das Unternehmen könne selbst offensive Operationen durchführen oder gegen seinen Willen gezwungen werden, Zielsysteme anzugreifen, warnte die Behörde und empfahl, die Virenschutzsoftware durch „alternative Produkte“ zu ersetzen.
Firmengründer Eugene Kaspersky hatte dem Bundesamt daraufhin einen „ungerechtfertigten Angriff“ auf sein Unternehmen und seine Mitarbeiter vorgeworfen und vor den Folgen für die Wirtschaft, aber vor allem auch die IT-Sicherheit in Deutschland und ganz Europa gewarnt.
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