Ob mit SMS, Anrufen, falschen Websites, schadhaften Mail-Anhängen oder gefährlichen Links: Betrüger sind kreativ. Und nutzen Hoffnung, Mitleid und sogar den Ukraine-Krieg aus!
Kürzlich berichtete die „Krone“ von einer 53-jährigen Tirolerin, die von einem angeblichen Soldaten um rund 5000 Euro gebracht wurde: Er gab an, sie besuchen zu wollen. Auf falschen Internetseiten wie „donate-ukraine.info“ bitten Kriminelle sogar um vermeintliche Spenden für die Ukraine.
Ein 62-jähriger Zillertaler schloss Ende Mai des Vorjahres einen Anlagevertrag bei einem angeblichen Schweizer Unternehmen ab. Er investierte rund 500.000 Euro. Doch auf die Auszahlung, die am 31. Jänner 2022 hätte erfolgen sollen, wartet er bis heute.
Veranlagung erlernt man nicht von heute auf morgen.
Helmuth Lichtmannegger von der Arbeiterkammer Tirol
Krypto, Gold und Aktien
Solche Anlagebetrugsformen „sehen wir in letzter Zeit am meisten“, erklärt Hans-Peter Seewald vom Landeskriminalamt Tirol. Aber: „Veranlagung ist nichts, das sich einfach so von heute auf morgen erlernt“, sagt Helmuth Lichtmannegger von der Arbeiterkammer Tirol. 80 Prozent der Krypto-Angebote im Internet seien „fake“. Deshalb sollte man nur auf bekannten Seiten sein und deren Echtheit überprüfen.
Generell gilt laut den beiden Experten: Misstrauisch sein! „Gehen Sie bei unerwarteten oder unüblichen Kontakten von Fälschungen aus“, rät Seewald. Die SMS oder den Anruf sollten Sie ignorieren bzw. löschen.
Seien Sie misstrauisch!
Hans-Peter Seewald vom Landeskriminalamt Tirol
Nichts anklicken und nichts herunterladen
Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob es sich um eine Fälschung oder ein Original handelt, gilt es, das zu überprüfen: Bei Nachrichten von einer vermeintlichen Bank wenden Sie sich an Ihre Bank – aber über einen anderen Weg als etwa im Mail erbeten. Seewald: „Eine Bank wird niemals einen Link schicken.“ Schon gar keinen, bei dem man seine Daten eingeben müsse. Meldet sich plötzlich ein unbekannter Neffe bei Ihnen, finden Sie heraus, ob ihn jemand kennt.
Nutzen Sie die Technik für sich
Sind Sie auf einer Internetseite, vergewissern Sie sich, dass Sie auf der richtigen sind. „Schauen Sie sich das Sicherheitszertifikat neben der Browserzeile an, indem Sie etwa auf das Schloss-Symbol klicken“, rät Seewald. Viele gefälschte Seiten würden außerdem nur mit „http“ anstatt mit „https“ beginnen. Lichtmannegger weist auf das Impressum am Ende der Seite hin. Gebe es keines, heißt es: Finger weg!
Wichtig seien zudem ein aktuelles Virenschutzprogramm, ein aktueller Browser (Suchmaschine) und ein aktuelles Betriebssystem. Passwörter müssten sicher sein und regelmäßig geändert werden. Und zur Vorsicht sollten alle wichtigen Dateien auf externen Festplatten abgespeichert werden.
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