Klaudia Blasl aus Litzelsdorf hat einige Leidenschaften. Dazu gehört kochen, aber auch die Kunde über Giftpflanzen. Praktisch natürlich, wenn man Krimis schreibt. Ihr neuestes Werk heißt „Gärten, Gift und tote Männer“.
Mit Giftpflanzen beschäftigt sich die Autorin schon geraume Zeit. Der Grund, warum sie sich hier eingelesen und die Kunde über die „dunkle Seite von Gewächsen“ vertieft hat, waren andere Krimis. Egal im TV oder in Buchform. „Wenn jemand vergiftet wird, ist das für Film und Fernsehen immer sehr theatralisch. Er isst oder trinkt etwas, greift sich an den Hals, röchelt ein bisschen und fällt tot vom Stuhl. In der Wirklichkeit ist das allerdings nicht so“, weiß Blasl. Laut ihr würde derjenige nicht leise röcheln sondern vor Schmerzen laut schreien.
Und meistens wird jemand mit Giftpflanzen langsam über eine gewisse Zeit vergiftet. Blümchen, die so giftig sind, dass sie nach wenigen Sekunden sofort zum Tod führen sind sehr selten. Eines ihrer Werke ist auch das Buch „111 tödliche Pflanzen, die man kennen sollte“. Denn: Es kommt immer wieder vor, dass sich Menschen aus reinem Unwissen selbst vergiften.
Unwissen kann töten
Sie kennt Geschichten von Sportlern, die sich über Tage einen Smoothie aus einem halben Kilogramm Sauerampfer gemacht haben und dann an Nierenversagen gestorben sind. Oder von Veganern, die sich Bohnen kross anbraten und glauben, sie tun sich damit etwas Gutes. Mitnichten. Roh sind sie nämlich tödlich giftig. „Früher hatten die Menschen ein immenses Wissen über Pflanzen“, erklärt Blasl. Denn vor der Erfindung von Aspirin und Co. waren sie Heilmittel, Nahrungsmittel und Kosmetik in einem.
Heute glauben die Leute alles was grün ist, ist gut und alle Blümchen sind lieb. Nein. Sind sie definitiv nicht.
Klaudia Blasl
„Heute glauben die Leute alles was grün ist, ist gut und alle Blümchen sind lieb. Nein. Sind sie definitiv nicht und man kann sich mit ganz einfachen Dingen herrlich vergiften“, schmunzelt Blasl. Sie nennt einen Giftplfanzengarten ihr Eigen und hat eine Bibliothek, in der sich mittlerweile mehr als 300 Bücher über „böse Pflänzchen“ angesammelt haben.
„Giftpflanzen hat aber jeder im Garten“, meint die Autorin. So waren Schneerosen die erste biochemische Waffe, die eingesetzt worden ist und Thujen sind ebenfalls tödlich. Aber auch „gute“ Dinge, wie eben Sauerampfer haben „böse“ Seiten. Hier macht die Dosis das Gift. Also lieber nachlesen, bevor man sich selbst die Lebensfreude nimmt.
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