Rekord-Energiepreise, leere Regale - der Krieg in der Ukraine schockt die Welt. Laut Umfrage ist uns Versorgungssicherheit am wichtigsten.
„Gerade in Krisenzeiten wird den Menschen bewusst, wie wichtig es ist, eine stabile Versorgung mit Lebensmitteln zu haben. Das wollen sie auch in der Verfassung verankert haben.“ Dieses Resümee zieht Meinungsforscher Christoph Haselmayer nach Befragung von 800 Österreichern. Überraschendes Ergebnis: Keine leeren Regale oder Kühlschränke und Sicherheit dagegen zu haben, ist 66 Prozent wichtig - mehr als Gesundheit (59 Prozent) und der Klimaschutz (53 Prozent). Eindeutiger Auftrag an die Politik: 92 Prozent wollen, dass in Zukunft mehr für Krisensicherheit getan wird. Der Staat möge auch - so der Wille von drei Vierteln der Bevölkerung - die systemrelevante Infrastruktur in der eigenen Hand behalten.
Im Visier ist auch die EU: 60 Prozent sind der Meinung, dass Brüssel in diesen existenziellen Fragen keine richtigen Entscheidungen getroffen hat. Bei der Erhaltung der Grundbedürfnisse rangieren Lebensmittel (87 Prozent) vor Energie (71 Prozent), Strom (69 Prozent) und Medikamenten (61 Prozent).
Zu Recht haben in diesen stürmischen Zeiten medizinisches Personal und Bauern massiv an Ansehen gewonnen. „Weil diese Berufsgruppen das Land durch die Krise führen. Die von uns Befragten sagen ganz klar, dass nur eine leistungsfähige Landwirtschaft die Abhängigkeit von Importen reduziert“, betont Haselmayer.
Greenpeace will weniger „Körndl-Fresser“ im Stall
Auf den Zug springt auch Greenpeace auf. Im Kampf gegen den prognostizierten Weizenausfall - wegen des Krieges werden heuer vermutlich 18 Millionen Tonnen am Weltmarkt fehlen - verlangt die Umweltorganisation eine rasche Reduktion von Nutztieren um zehn Prozent. Eine agrarbürokratische Herkules-Aufgabe. Österreich importiert aus der Ukraine allerdings nur einen verschwindend kleinen Körndlanteil.
Dennoch sind aktuell besonders Weizenmehl und Speiseöl knapp - und McDonald’s-Filialen melden Lieferengpässe beim Frühstücksangebot. Auch wegen Corona-Ausfällen bei diversen Lieferanten.
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