„Legitimationsversuch“
Assad verärgert USA mit Besuch in den Emiraten
Erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor elf Jahren hat Machthaber Bashar al-Assad wieder eine Auslandsreise in ein arabisches Land unternommen. Assad traf am Freitag zu einem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein. Auf von der staatlichen Nachrichtenagentur SANA veröffentlichten Bildern war ein gut gelaunter Assad im regen Austausch mit emiratischen Vertretern zu sehen.
Den Berichten zufolge führte Assad dort Gespräche mit dem Kronprinzen Abu Dhabis und faktischen Herrscher des Golf-Staats, Scheich Mohammed bin Zayed Al-Nahyan, sowie mit Scheich Mohammed bin Rashid Al-Maktoum, dem Emir von Dubai. Mit Zayed habe er unter anderem über den Abzug ausländischer Kräfte aus Syrien gesprochen sowie über „politische und humanitäre Unterstützung für Syrien und sein Volk“, berichtete die ermiratische Nachrichtenagentur WAM.
USA sind „zutiefst beunruhigt“
Die USA zeigten sich enttäuscht über Assads Besuch. „Wir sind zutiefst enttäuscht und beunruhigt über diesen offensichtlichen Versuch, Bashar al-Assad zu legitimieren“, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Samstag. Assad bleibe „verantwortlich und rechenschaftspflichtig für den Tod und das Leiden unzähliger Syrer“, erklärte er.
Price forderte US-Verbündete auf, die Beziehungen zu Assads Syrien angesichts der „schrecklichen Gräueltaten des Regimes“ nicht zu normalisieren. Die Vereinigten Arabischen Emirate sind ein wichtiger Partner der USA und haben seit 2020 zudem ihre Beziehungen zu Israel normalisiert. Assad reiste seit 2011 nur selten ins Ausland. Er besuchte Russland und den Iran, die ihn im Bürgerkrieg militärisch und finanziell unterstützen.
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