Drastische Botschaft
Selenskyj: „Berge von toten russischen Soldaten“
Viele Russen unterstützen den Krieg gegen die Ukraine, obwohl die Verluste auf russischer Seite hoch sind - sowohl bei der Anzahl der gefallenen Soldaten als auch, was das Material betrifft. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die russische Bevölkerung mit deutlichen Worten zum Umdenken bewegen. „An den Brennpunkten besonders schwerer Kämpfe sind unsere vordersten Abwehrlinien mit Leichen russischer Soldaten praktisch überhäuft“, erklärte er. „Und diese Leichen, diese Körper werden von niemandem geborgen“, erklärte er in einer Videobotschaft.
Selenskyj will die russische Bevölkerung wachrütteln: Gefallene Soldaten auf russischer Seite würden einfach am Schlachtfeld liegen gelassen, erklärte er. „Und über sie jagen sie neue Einheiten hinweg, irgendwelche Reserven, die die russischen Befehlshaber irgendwo sammeln“, so der Präsident.
Selenskyj: „Verluste nicht bemerkt?“
Er könne verstehen, dass Russland über schier endlose Reserven an Soldaten und Militärgerät verfüge. „Aber ich möchte von den Bürgern Russlands wissen: Was hat man mit Ihnen in diesen Jahren getan, dass Sie Ihre Verluste nicht bemerkt haben?“ Schon jetzt seien mehr als 14.000 russische Soldaten getötet worden. „Das sind 14.000 Mütter, 14.000 Väter, Ehefrauen, Kinder, Verwandte, Freunde - und Ihnen fällt das nicht auf?“
Prorussische Parteien in der Ukraine verboten
Auf politischer Ebene holte die ukrainische Regierung unterdessen zum Schlag gegen prorussische Parteien im Land aus und ließ deren Arbeit bis auf Weiteres verbieten. Die Aktivitäten ihrer Politiker, die auf Spaltung oder Kollaboration abzielten, würden keinen Erfolg haben. Diese Politiker würden „eine harte Antwort erhalten“, wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj von der „Ukrajinska Prawda“ zitiert.
Zu den betroffenen Parteien gehören unter anderem die „Oppositionsplattform für das Leben“ und der „Oppositionsblock“, die auch im Parlament vertreten sind. Sie gelten ebenso wie die übrigen neun nunmehr verbotenen außerparlamentarischen Parteien als euroskeptisch, antiliberal oder prorussisch.
Die ukrainische Darstellung zu den getöteten russischen Soldaten lässt sich nicht unabhängig überprüfen - ebenso wenig wie jene zu den eigenen militärischen Verlusten, die die Staatsführung vor rund einer Woche mit etwa 1300 Soldaten bezifferte. Die russische Seite hat bisher offiziell nur knapp 500 eigene Gefallene bestätigt.
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