Wie ernst die Situation in den niederösterreichischen Krankenhäusern ist, schildert Zentralbetriebsratsvorsitzender Gottfried Feiertag in einem Schreiben an den Krisenstab. Die Conclusio: Die Überlastung des Personals bedeutet eine Gefährdung für die Patienten. Bei der Landesgesundheitsagentur (LGA) weist man das indes zurück.
Der Notbetrieb beginnt in den Kliniken Baden, Mödling und Wiener Neustadt knapp zwei Jahre nach dem ersten Lockdown. Immer verdrossener werden indes die überlasteten und krisengebeutelten Pflegekräfte. Denn außer freundlichem Schulterklopfen gab es noch so gut wie keine Entlastungen. Jetzt schlägt auch Zentralbetriebsratsvorsitzender Gottfried Feiertag Alarm.
Personalnot betrifft alle Kliniken und Pflegeheime
Laut ihm gesellen sich jetzt nicht nur das Spital in Horn und das Pflegezentrum in Perchtoldsdorf zu den schwer vom Personalmangel betroffenen Häusern hinzu.
„Deutlich überschrittene Leistungsgrenzen“ des Gesundheitspersonals seien nicht nur an einzelnen Standorten gegeben, diese seien „flächendeckend“, heißt es in seiner Meldung an den Krisenstab der LGA (siehe Faksimile).
Nicht nur eine deutliche Überlastung des Personals ist gegeben, sondern auch eine Gefährdung für die Patienten und Bewohner.
Gottfried Feiertag, Zentralbetriebsratsvorsitzender
In Pandemie-Verschnaufpausen Operationen nachgeholt
Über 3500 der 27.000 Beschäftigten sind derzeit abgesondert, im Krankenstand oder auf Pflegeurlaub. Das Personal komme seit 2020 nicht mehr zur Ruhe - in den kurzen Verschnaufpausen der Pandemie mussten verschobene Operationen nachgeholt werden. Feiertag fordert Leistungsreduktion und vor allem endlich mehr Pflegekräfte: „Denn so können wir auch keine stärkere Grippewelle mehr bewältigen!“
Akut- und Notfallversorgung ist sicher
Die Lage sei seit zwei Jahren gleich angespannt. Eine Gefährdung von Patienten und Bewohnern sei eine Unterstellung und deutlich zurückzuweisen, heißt es von der LGA. Man komme dank „unglaublicher Einsatzbereitschaft der Belegschaft“ vergleichsweise gut durch die Krise. Mit Feiertag will man reden.
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