Die Pandemie hat allerlei Problemfelder verstärkt, auch die Zahl der Menschen mit Essstörungen ist stark gestiegen. Vor allem junge Frauen leiden unter Magersucht, Ess-Brechsucht oder auch exzessivem Essen. Die dafür eingerichtete Spezialklinik in Waiern kann endlich wieder Hilfe anbieten.
Benannt ist diese Klinik nach dem Ort Sarepta, wo der Prophet Elija vor dem Hungertod gerettet worden ist. Heute brauchen vor allem junge Frauen derartige Hilfe. „Die Zahlen sind in die Höhe geschnellt“, weiß Michaela Leopold, die medizinische Leiterin des Diakonie-Spitals.
Die stationäre Behandlung von Essstörungen ist aufgrund der hohen Mortalitätsrate, die sich auf bis zu 15 Prozent beläuft, besonders dringlich.
Michaela Leopold, ärztliche Leiterin, Diakonie Waiern
Selbstkosten-Hürde wurde entschärft
Obwohl die Sarepta-Klinik in Waiern, in welche eine Million Euro investiert worden waren, erst 2017 eröffnet wurde, war sie fast drei Jahre lang geschlossen. Ein Grund dafür war, dass die Selbstkosten für die jungen Frauen viel zu hoch waren. Diakonie-Rektor Hubert Stotter: „Das ist nun geklärt. Wir sind jetzt auch beim Personal bestens aufgestellt.“ Und die Spezialklinik im Obergeschoss des Spitals in Waiern ist voll.
Eigenverantwortung und Selbsthilfe
Leopold: „Pro Turnus, der acht Wochen dauert, sind zwölf Mädchen bei uns.“ Die Behandlung erfolgt in Einzel- und Gruppentherapien. „Weiters gibt’s Unterstützung für eine bessere Körperwahrnehmung und Entspannungshilfen“, erklärt Leopold. „Wir setzen sehr viel auf Eigenverantwortung und Selbsthilfe und übernehmen die Kontrolle nur, wo es nötig ist.“ Die Erkrankten sollen ja vorbereitet werden, um im Alltag besser zurecht zu kommen. Unter anderem lernen sie, ihr Essverhalten zu strukturieren, ihre Stresstoleranz zu erhöhen und Selbstsicherheit aufzubauen.
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