Mutige Protestaktion

Schlauchboot stellt sich Abramowitsch-Jacht in Weg

Ausland
22.03.2022 12:31

Der 140 Meter langen Mega-Jacht „Solaris“ des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch hat sich in der Türkei ein vergleichsweise winziger Störenfried in den Weg gestellt. Ein kleines Schlauchboot mit Ukraine-Flagge protestierte vor dem Bug des schwimmenden Luxustempels - und sorgte mit dieser Aktion weltweit für Aufsehen.

Beim Anblick der ungleichen Gegner im Hafen Bodrum in der Türkei drängt sich das biblische Bild von David gegen Goliath auf. Auf der einen Seite eine der teuersten Jachten der Welt, auf der anderen Seite ein Schlauchboot eines Kindersegelvereins mit jungen Sportlern und ihren Trainern. Auf einer der Ukraine-Flaggen an Bord prangen in großen Lettern die Worte: „Kein Krieg“. Sie verhinderten für kurze Zeit, dass das Schiff im Hafen anlegen konnte - die Crew konnte nichts gegen den kleinen Unruhestifter ausrichten.

Erst die türkische Polizei konnte die Protestaktion beenden und sorgte dafür, dass die Mega-Jacht anlegen konnte. Der türkische Fernsehsender NTV berichtete, dass die „Solaris“ aus Montenegro gekommen war.

Flucht vor EU-Sanktionen in die Türkei
Abramowitsch will seine Flotte vor den Sanktionen der EU retten und überstellte seine „Solaris“ in die Türkei. Das Land beteiligte sich bislang nicht an den Strafmaßnahmen gegen Russland. Der Oligarch hofft also, dass seine Mega-Jacht vorerst in Bodrum sicher ist.

Abramowitschs Jacht hat einen Schätzwert von 500 Millionen Euro - und jede Menge luxuriöse Extras an Bord. Neben einem Hubschrauberlandeplatz und einem Pool steht den 36 möglichen Gästen auch ein Kino zur Verfügung. Für so ein großes Schiff werden natürlich auch dementsprechend viele Besatzungsmitglieder benötigt: Eine Crew von 60 Personen hat auf dem Gefährt Platz.

Eine weitere Jacht von Abramowitsch hat in der türkischen Hafenstadt Marmaris Zuflucht gefunden. (Bild: Screenshot marinetraffic.com)
Eine weitere Jacht von Abramowitsch hat in der türkischen Hafenstadt Marmaris Zuflucht gefunden.

Eine weitere seiner Mega-Jachten, die „Eclipse“, konnte der Oligarch am Dienstag ebenfalls dem Zugriff durch westlichen Behörden entziehen. Diese soll laut marinetraffic.com im Hafen in Marmaris befinden - also ebenfalls in der Türkei. Diese Jacht ist mit 162,5 Metern sogar noch ein Stückchen größer als die „Solaris“. So gingen sich sogar ein zweiter Hubschrauberplatz und eingebaute Raketenabwehrsysteme auf dem Schiff aus.

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