Virologin von Laer:

Infektionsrisiko für Geimpfte & Ungeimpfte gleich

Politik
22.03.2022 16:40

Am Mittwoch soll wegen der hohen Omikron-Ansteckungszahlen die FFP2-Pflicht in Innenräumen zurückkehren. Die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer kritisiert das Hin und Her der Corona-Politik der Bundesregierung. So hätte etwa die Maskenpflicht „nie abgeschafft werden dürfen“. Für die Expertin ergeben Zugangsbeschränkungen wie die wieder diskutierte 3G-Regel aktuell „keinen Sinn“ mehr - denn derzeit sei das Ansteckungsrisiko für Geimpfte und Genesene gleich hoch wie für Ungeimpfte.

„Geimpfte und Genesene tragen mittlerweile fast so viel zum Infektionsgeschehen bei wie Ungeimpfte“, erklärte von Laer am Dienstagvormittag gegenüber der „Krone“. Damit spricht für die Virologin von der Med-Uni Innsbruck nichts für die 3G-Regel, wie sie derzeit etwa wieder für die Nachtgastronomie im Gespräch ist.

„Alle drei können ansteckend sein“
Eine 2G-Regel sei zwar sinnvoll, denn „damit könnte man zumindest die empfänglichen Personen herausnehmen und zu schützen versuchen“, erklärt die Wissenschaftlerin und meint damit jene, die weder geimpft noch genesen sind. Denn diese haben bei einer Covid-Erkrankung weiterhin das größte Risiko von schweren Verläufen. Eine weitere Unterscheidung zwischen Geimpften, Genesenen und Ungeimpften ergebe aus virologischer Sicht aber keinen Sinn, denn: „Alle drei können ansteckend sein“, betont von Laer.

Die Virologin spricht sich deswegen, wenn man wieder Zugangsbeschränkungen in der Nachtgastronomie oder Veranstaltungen einführen wolle, für eine 1G-Regel aus - und zwar „G“ für „getestet“. Dafür sollten auch wieder verstärkt Antigen-Tests eingesetzt werden, da diese schneller ein Ergebnis zeigen, so von Laer.

Impfung schützt noch immer vor Spitalsaufenthalt
Grund dafür, dass die Corona-Impfung jetzt nicht mehr so gut vor einer Ansteckung schützt, ist ganz einfach die verstrichene Zeit, erklärt die Wissenschaftlerin: Bei den meisten liege die Impfung jetzt schon drei Monate zurück. Das sei der Unterschied zur Delta-Welle im Herbst, als der Impfschutz vor einer Infektion noch bei 90 Prozent gelegen und das Übertragungsrisiko gering gewesen sei. Die Impfung schütze aber noch wie vor sehr gut davor, wegen Covid ins Spital zu kommen.

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