Kritik von Stadtchef

Bei Dauer der Quarantäne fliegen die Fetzen

Oberösterreich
22.03.2022 20:00

Als „definitiv nicht nachvollziehbar“ bezeichnet der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) die Forderung des Salzburger Landeshauptmanns Wilfried Haslauer (VP), die Quarantänedauer für medizinisches Personal generell auf fünf Tage herabzusetzen. Laut Mediziner Tilman Königswieser müsse man bei der Quarantänedauer gut abwägen, ob man Symptome hat oder nicht.

Scharfe Kritik übt der Linzer Stadtchef an den Forderungen nach einer kürzeren Quarantänedauer des Salzburger Landeshauptmannes. Dass sich jetzt auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) damit auseinandersetzt, bringt den Linzer SP-Politiker in Rage. Sollte Rauch dieser Forderung nachkommen, sei er für Luger „rücktrittsreif“.

Große Gefahr vor allem im Gesundheitsbereich
Konkret argumentiert der Stadtchef damit, dass selbst nach fünf Tagen der festgestellten Infektion nicht gesichert sei, dass Erkrankte auch ohne Symptome nicht mehr ansteckend sind. Vor allem im Gesundheitsbereich sei die Gefahr groß, dass infizierte Mitarbeiter ohnehin kranke Personen anstecken könnten: „Ohne entsprechenden Test mit einem CT-Wert über 30 darf niemand ins Arbeitsleben zurückkehren, schon gar nicht in das Pflege-, Gesundheits- oder Bildungswesen“, so Bürgermeister Luger.

Dr. Tilman Königswieser ist ärztlicher Direktor am Salzkammergut-Klinikum und Mitglied des Corona-Krisenstabes des Landes Oberösterreich. (Bild: © Harald Dostal)
Dr. Tilman Königswieser ist ärztlicher Direktor am Salzkammergut-Klinikum und Mitglied des Corona-Krisenstabes des Landes Oberösterreich.

„Mit Symptomen sollte niemand arbeiten“
Laut Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor am Salzkammergut Klinikum, sei die Quarantänedauer von Fall zu Fall zu bewerten: „Wenn jemand symptomfrei ist, spricht nichts dagegen, dass man bereits nach fünf Tagen wieder arbeitet. Wenn es jemandem schlecht geht, ist es klar, dass die Quarantäne länger dauern sollte. Wenn Mitarbeiter von uns bereits nach fünf Tagen zurückkommen, testen wir sie trotzdem noch einmal, bevor sie wieder beginnen.“ Nachsatz: „Außerdem hat natürlich auch das medizinische Personal das Recht, gesund zu werden. Mit Symptomen sollte niemand arbeiten müssen.“

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Infizierte mit Symptomen sollten zehn Tage in Quarantäne bleiben, bei Symptomlosen wären fünf Tage völlig in Ordnung. Man muss abwägen. Die Quarantänezeit sollte so kurz wie notwendig sein. Aber Kranke sollten nicht arbeiten.

Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor Salzkammergut Klinikum

Konstant hohe Zahlen
Von Montag auf Dienstag wurden in OÖ 5112 Neuinfektionen gemeldet, insgesamt gibt’s 59.011 aktive Fälle. Wie in allen Bereichen fallen derzeit natürlich auch in den Spitälern viele Mitarbeiter wegen Covid aus: „Bei uns sind es derzeit etwa zehn Prozent“, so Königswieser.

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