Bald ist sie vorbei: die Zeit, in der Kohl und Rote Beete die Gemüse-Landschaft am Bauernmarkt prägen. Karotten, Kren und Zwiebeln werden nun wieder auf den steirischen Feldern angebaut und bringen bunte Vielfalt zurück auf den Teller.
Für die Landwirte ist das aber mittlerweile fast schon ein Verlustgeschäft. „Finanziell ist es aktuell sehr schwierig“, berichtet Landwirt Johann Neubauer aus Wittmannsdorf. „Neben dem Getreide ist auch der Treibstoff teurer geworden.“ Die bis zu zwei Euro pro Liter kommen einen durchschnittlichen Landwirtschaftsbetrieb (14 Hektar Acker) teuer zu stehen: Je nach Anbau fallen durch den gestiegenen Dieselpreis jährlich bis zu 1500 Euro an Mehrkosten an. Für einen Großbauern wie Johann Neubauer mit 100 Hektar Fläche könnte das sogar bis zu 10.500 Euro mehr bedeuten. Aufs ganze Bundesland gerechnet sind es etwa 25 Millionen Euro zusätzlich.
Stickstoffdünger vier Mal so teuer als noch vor einem Jahr
„Doch das ist nicht das größte Problem. Noch teurer wird es durch den Stickstoffdünger“, ergänzt Neubauer. Dass Russland mehr davon als jedes andere Land der Welt exportiert, spüren auch die Steirer: doppelte Preise im Feber, jetzt vierfache im Vergleich zu 2021. Neubauer: „Mich als Biogasbetreiber trifft das mit bis zu 500 Euro mehr pro Hektar. Im reinen Ackerbau können es 1000 Euro mehr sein.“ Und als wäre das nicht genug, macht den Bauern auch die massive Trockenheit zu schaffen. „Ohne Regen nützt der Dünger nichts.“
Bauern aktuell an fossilen Treibstoff gebunden
Wohin das führt? „Es wird sich gewaltig auf den Lebensmittelsektor niederschlagen“, befürchtet Neubauer. Lebensmittelknappheit als schlimmster Fall....
Die Hoffnung auf Niederschlag bleibt. Am Diesel kommen Bauern aktuell nicht vorbei. „Gerade im Schwerbereich gibt es noch keine Alternativen“, sagt Christian Metschina von der steirischen Landwirtschaftskammer. „Künftig soll aus Nebenprodukten eigener Treibstoff hergestellt werden – etwa Holzdiesel.“
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