Salzburg Airport

Verschmutztes Grundwasser wird jahrelang gereinigt

Salzburg
23.03.2022 07:00
Der Salzburger Flughafen kämpft mit einer millionenschweren Altlast: Jahrzehntelang verwendete die Flughafenfeuerwehr einen Löschschaum, der das Grundwasser verunreinigte! Schon ab dem Herbst sollen daher fünf Millionen Euro in die Sanierung fließen. Gesundheitsexperte Hans-Peter Hutter gibt indes Entwarnung.

Die Übungen der Flughafenfeuerwehr kommen dem Salzburg Airport nun teuer zu stehen: Wie nun bekannt wurde, wurden bereits bei Sondermessungen 2018 erhöhte PFAS-Werte im Grundwasser-Abstrom festgestellt. Es handelt sich dabei um organische Fluorverbindungen, bekannt unter dem Namen per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen.

Verantwortlich dafür ist ausgerechnet jener vorgeschriebene Lösschaum, den die Betriebsfeuerwehr von den 1960er Jahren bis ins Jahr 2018 bei den Übungen, speziell auch am Südrand der Abstellfläche, einsetzte.

Und das lässt den Airport nun handeln. Auch, weil ab 2026 ein neuer EU-weiter Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter Wasser für den Stoff gilt, so Flughafen-Aufsichtsratschef Christian Stöckl. „Daher ist es die Aufgabe, schon jetzt auf die Sanierung zu setzen.“ Schon im Herbst soll mit der Reinigung begonnen werden.

Fünf Millionen Euro fließen ab Herbst in Sanierung
Stolze fünf Millionen Euro hat der Aufsichtsrat am Mittwoch dafür freigegeben (Airport-Eigentümer: 75 Prozent Stadt, 25 Prozent Land). Der Airport beantragt zusätzlich dazu Mittel aus dem Altlastensanierungsfonds des Bundes.

Noch ist unklar, ob das ausreichen wird. Die Reinigung dürfte wegen der langsamen Wassergeschwindigkeit Jahre dauern – kontaminiert ist ein 3,5 Kilometer langer Bereich. Zudem steht noch nicht fest, mit welcher Technologie das Wasser gereinigt wird – denkbar wären etwa Aktiv-Kohle-Filter. Der Löschschaum wird jedenfalls nicht mehr verwendet, Schaumübungen finden nur mehr in Siggerwiesen statt. Für alle jene, die die rund 20 betroffenen Grundwasserbrunnen nordöstlich des Airports für Nutz- und Ziergärten verwendet haben, hat das keine Folgen, so Umweltmediziner Hans-Peter Hutter.

Mediziner empfiehlt nun, Wasser nicht zu verwenden
„Zusätzlich ist es langfristig kein fassbares Gesundheitsrisiko“, sagt Hutter. Er empfiehlt dennoch, das Grundwasser nicht mehr zu verwenden – der Stoff soll nicht zusätzlich in Umlauf gebracht werden. Für Interessierte findet am Montag, den 28.3., eine Infoveranstaltung am Airport statt.

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