Ja-Wort hinter Gittern
Wikileaks-Gründer heiratet Verlobte im Gefängnis
Wikileaks-Gründer Julian Assange und seine Verlobte Stella Moris wollen sich am Mittwochnachmittag im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh das Ja-Wort geben. Das Paar hatte während Assanges jahrelangem Botschaftsasyl in der Vertretung Ecuadors in London zwischen 2012 und 2019 zusammengefunden und hat mittlerweile zwei Kinder.
Nach Angaben von Unterstützern sind bei der Zeremonie (um 13.45 Uhr MEZ) hinter den Gefängnismauern nur eine Handvoll Freunde und Familienangehörige zugelassen. Moris will sich am Nachmittag mit Unterstützern vor dem Gefängnis treffen und eine Stellungnahme abgeben, bevor sie einen Kuchen anschneidet. Menschen wurden aufgefordert, in anlassgemäßer Kleidung zu erscheinen und Blumen mitzubringen.
Berufungsantrag wurde abgewiesen
Die von Assange und Moris lange geplante Hochzeit wird überschattet von der Ablehnung eines Berufungsantrags beim Supreme Court gegen die Auslieferung des gebürtigen Australiers an die USA. Das oberste britische Gericht hatte eine Berufung in der vergangenen Woche als unzulässig abgewiesen. Nun liegt die Entscheidung bei Innenministerin Priti Patel.
Assange drohen bis zu 175 Jahre Gefängnis
Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem 50-Jährigen drohen dort bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Vorgeworfen wird ihm, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben.
Seit drei Jahren in London in Haft
Seine Unterstützer sehen in ihm dagegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat und an dem nun ein Exempel statuiert werden soll. Assange sitzt seit rund drei Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Haft.
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