Paar hat zwei Kinder

Wikileaks-Gründer Assange heiratet im Gefängnis

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23.03.2022 20:26

Der seit rund drei Jahren in London inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange hat seine langjährige Partnerin Stella Moris geheiratet. „Sie sind jetzt Mr. und Mrs. Assange“, sagte Assanges Bruder, Gabriel Shipton, nach der Trauung am Mittwochnachmittag. Die Braut kam nach der Trauung im silberfarbenen Hochzeitskleid aus dem Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh.

„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin sehr glücklich und sehr traurig“, sagte sie, nachdem sie vor Reportern eine dreistöckige Hochzeitstorte angeschnitten hatte. „Ich wünschte, er wäre hier“, fügte sie mit Blick auf ihren Bräutigam hinzu, mit dem sie nach der Trauung lediglich kurz ein wenig Zweisamkeit genießen konnte.

Das Paar hatte während Assanges jahrelangem Botschaftsasyl in der Vertretung Ecuadors in London zwischen 2012 und 2019 zusammengefunden - die beiden haben zwei Kinder. Nach Angaben von Unterstützern waren bei der standesamtlichen Trauung nur vier Gäste und zwei Trauzeugen zugelassen. Ob die Frischvermählte künftig auch offiziell den Nachnamen ihres Mannes führen wird, war zunächst unklar.

März 2022: Die frisch getraute Stella Moris spricht nach ihrer Hochzeit mit Julian Assange im Gefängnis mit Medienvertretern. (Bild: AP)
März 2022: Die frisch getraute Stella Moris spricht nach ihrer Hochzeit mit Julian Assange im Gefängnis mit Medienvertretern.

Innenministerin entscheidet über Auslieferung
Die von Assange und Moris lange geplante Hochzeit ist überschattet von der Ablehnung eines Berufungsantrags beim Supreme Court gegen die Auslieferung des gebürtigen Australiers an die USA. Das oberste britische Gericht hatte eine Berufung in der vergangenen Woche als unzulässig abgewiesen. Nun liegt die Entscheidung bei Innenministerin Priti Patel. Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Dem 50-Jährigen drohen dort bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft.

Vorgeworfen wird ihm, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Seine Unterstützer sehen in ihm dagegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat und an dem nun ein Exempel statuiert werden soll. Assange sitzt seit rund drei Jahren im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Haft.

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