Ringen um Kandidaten

Schon wieder Wahlen: „Listensterben“ in Gemeinde

Niederösterreich
24.03.2022 06:05
Das neue Jahr begann in Pillichsdorf im Bezirk Mistelbach mit einem alten Problem: Wie schon im Jahr 2018 traten Mandatare einer Bürgerliste zurück und machten damit erneut eine Neuwahl notwendig. Die verbliebenen Gemeinderäte treten jetzt wieder für die Volkspartei an – aber auch andere Listen tun sich derzeit schwer.

Waidhofen an der Ybbs, Krems und St. Pölten halten sich als Statutarstädte bekanntlich nie an den landesweiten Wahlkalender. Aber auch die kleine Gemeinde Pillichsdorf hatte zuletzt die „normalen“ Termine ausgelassen. Denn die notwendige Neuwahl lag 2019 so nahe am regulären Urnengang, dass das Ergebnis gleich bis 2025 gelten sollte.

Listen legten Mandate nieder
Daraus wird aber nichts, die von der VP abgespaltene Liste WIR legte Anfang des Jahres erneut ihre Mandate nieder. Es folgten die Gemeinderäte der Opposition, lediglich die jeweils fünf Politiker von VP und SP blieben im Amt – nicht genug für eine Fortführung der Geschäfte. Also wird am 22. Mai zum wiederholten Male eine Wahl wiederholt. Doch nicht nur damit ist Pillichsdorf eine Besonderheit.

Kahlschlag der Vielfalt
Während auf Bundes- und Landesebene derzeit vor allem aus dem Lager der Corona-Leugner neue Gruppierungen entstehen und in Schwechat auch ein neues Team Strache gegründet wurde, gibt es hier einen Kahlschlag in der politischen Vielfalt. Nicht nur, dass die personellen Reste von WIR wieder gemeinsam mit der VP kandidieren, auch die Liste MHUM hat den jahrelangen Streit satt und stellt sich der Wahl gleich gar nicht mehr.

(Bild: Grüne Weinviertel)
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Es gibt derzeit Gespräche über einen Neustart in Pillichsdorf, den wir als Grüne im Bezirk natürlich auch gerne unterstützen würden.

Christian Schrefel, Bezirkssprecher der Grünen Mistelbach

Auch grün-nahe Liste löst sich auf
Und nicht einmal die Unabhängige Initiative wird auf dem Stimmzettel stehen, die grün-nahe Liste löst sich nach mehr als 20 Jahren auf. Die „echten“ Grünen wollen nun Alternativen ausloten.

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