„Hilfe, die Rehe fressen uns die Blumen von den Gräbern!“ Verzweifelt sind Bewohner in Litzelsdorf im burgenländischen Bezirk Oberwart. In der Nacht treibt das Wild auf dem Ortsfriedhof sein Unwesen und lässt sich die blühende Dekoration der letzten Ruhestätten schmecken. Ganz oben auf dem tierischen Speiseplan stehen Stiefmütterchen.
Große Scheu haben Rehe rund um Litzelsdorf offenbar nicht. Am helllichten Tag zeigen sie sich nahe der 1150-Einwohner-Gemeinde. Nachts wagen sich die Tiere aus dem Wald mitten in den Ort, wie erzählt wird.
Rehe im Garten
Saftiges Grün der Gärten und Blütenduft lockt sie an. „Im Hof haben Rehe unsere Chrysanthemen abgefressen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als einen Zaun rund ums Haus zu errichten“, zieht eine Familie die Konsequenzen. Zuletzt ließ das Wild der Fresslust auf dem Friedhof freien Lauf.
Die Blumen auf den Gräbern sind neben frischen Trieben und Knospen besonders verlockend. „Auch Schafwolle, die wir rund um den Grabstein gelegt hatten, half nichts. Die Rehe scharrten sie zur Seite“, schildert eine Bewohnerin. Beim Wild beliebt sind vor allem Stiefmütterchen und die Pflanze Erika.
Zaun sinnlos
Zum Schutz vor den gefräßigen Tieren will die Gemeinde den Friedhofszaun erneuern. Das dürfte dennoch nichts nutzen. Die maximale Höhe von 1,5 Metern sei für Rehe kein Hindernis, heißt es.
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