Nicht fassen kann eine Pfaffenhoferin, dass der Steinbau, in dem sich unter anderem eine Trafik und eine Bahnhofsreste – zuletzt eine Bäckerei – befunden haben, tatsächlich dem Erdboden gleich gemacht wird. „Sogar die Kinder schütteln darüber den Kopf, sobald sie davon erfahren“, sagt die Einheimische, die namentlich nicht genannt werden möchte.
Wirklich glauben wollten es viele nicht, als kürzlich auf der Großbaustelle die Bagger auffuhren und mit den Vorarbeiten begannen. So hat man die – nachträglich angebaute – WC-Anlage bereits abgebrochen. „Der Abtrag des Hauptgebäudes soll in der zweiten Aprilhälfte erfolgen“, gibt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair gegenüber der „Tiroler Krone“ bekannt.
Gebäude und Planungen passten nicht zusammen
„Der Steinbau hat in die Planungen für den neuen Bahnhof nicht hineingepasst“, bedauert Gasser-Mair. Und das Gebäude hätte zudem keine Funktion bzw. Verwendung mehr gehabt. Auch vor diesem Hintergrund sei ein Erhalt nicht zu rechtfertigen gewesen.
Wenig Freude am Abbruch haben nicht nur viele Pendler und Bewohner der Region, sondern ebenfalls Andreas Schmid, der Bürgermeister der Standortgemeinde Pfaffenhofen. „Ich bin traurig, dass das Bahnhofsgebäude weg muss“, sagt Schmid. „Die Maßnahme ist technisch notwendig, die Entscheidung der ÖBB zu respektieren.“
Sein Telfer Amtskollege Christian Härting verweist auch darauf, dass es sich um eine Entscheidung der ÖBB handle. Es sei aber gelungen, für das neue Bahnhofsgebäude eine zeitgemäße Ausstattung zu erreichen – Toiletten, beheizter Warteraum und Mehrzweckbereich mit Platz für ein Café.
Im April endet jedenfalls ein Kapitel Bahngeschichte.
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