Er war Asylwerber

Mutmaßlicher IS-Kämpfer fasst zwei Jahre Haft aus

(Bild: Huber Patrick)

Ein junger Syrer kam 2020 als Asylwerber ins Burgenland. Später tauchte er unter, weil er in seiner Heimat der Terrororganisation „Jaish al-Sunna“ angehört haben soll und gegen ihn ermittelt wurde. Jetzt stand der heute 26-Jährige deswegen in Eisenstadt vor Gericht. Das - nicht rechtskräftige - Urteil: zwei Jahre Haft!

2020 kam der damals 24-jährige Syrer nach Österreich und bat um Asyl. Davor soll der junge Mann selbst mehrere Jahre lang für die Terrororganisation gekämpft haben, die dann wieder zu islamistischen Verbänden gehört hat. Aufgeflogen war das, als im Internet ein Foto auftauchte, das den angeblich Schutzsuchenden mit dem Gewehr in der Hand zeigte, wie er den Fuß auf einen gefallenen syrischen Regierungssoldaten stellt. Als der Angeklagte bemerkte, dass gegen ihn ermittelt wurde, verschwand er aus der Asylwerberunterkunft in Güssing und flüchtete vor der österreichischen Justiz nach Deutschland.

Dank eines internationalen Haftbefehls wurde der Asylwerber dort gefasst und nach Österreich abgeschoben – U-Haft! Hier musste er sich nun am Landesgericht Eisenstadt vor einem Geschworenensenat verantworten. Die Anklage lautete unter anderem auf Mitgliedschaft in einer Terror-Vereinigung, Begehen terroristischer Straftaten, Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und zumindest versuchten Mord.

Angeklagter sieht sich zu Unrecht vor Gericht
Beim Prozess räumte der Angeklagte ein, in Syrien gekämpft zu haben. Er sei aber nicht Mitglied des IS gewesen. Er habe lediglich die Stadt Idlib von den Regierungstruppen „befreien“ wollen. Sein eigener Vater sei im Bürgerkrieg getötet worden. „Ich habe wirklich nie auf jemanden geschossen und auch niemanden getötet“, beteuerte der Beschuldigte. Am Ende wurde der mutmaßliche IS-Kämpfer wegen Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung verurteilt. Einen Freispruch gab es zum Vorwurf des versuchten Mordes.