Versorgungsprobleme
Bei russischen Soldaten schwindet die Kampfmoral
Vor einem Monat sind russische Truppen in der Ukraine einmarschiert - doch um die Kampfmoral der Streitkräfte der Invasoren im Nordosten der Hauptstadt soll es nicht mehr so gut bestellt sein. Sie stünden vor massiven Versorgungsproblemen, berichtete der britische Geheimdienst. Die Angriffe auf zahlreiche ukrainische Städte und Gebiete wurden zwar fortgesetzt - die ukrainischen Truppen sollen allerdings Orte in der Nähe von Kiew wieder zurückerobert haben.
Den ukrainischen Streitkräften sollen erfolgreiche Gegenangriffe gegen russische Stellungen in Orten am Rande der Hauptstadt gelungen sein. Möglicherweise seien sogar Makariw und Moschun zurückerobert worden, so der britische Geheimdienst. Es bestehe „eine realistische Möglichkeit, dass die ukrainischen Streitkräfte nun in der Lage sind, russische Einheiten in Butscha und Irpin einzukreisen“, hieß es.
Russen mussten sich 30 Kilometer im Osten Kiews zurückziehen
Auch ein Pentagon-Vertreter berichtete, der ukrainischen Armee sei es gelungen, die russischen Truppen im Osten von Kiew deutlich zurückzudrängen. Die russischen Streitkräfte hätten sich dort binnen 24 Stunden mehr als 30 Kilometer weit zurückgezogen, sagte der ranghohe Vertreter des US-Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte, am Mittwoch vor Journalisten. „Wir beginnen zu sehen, wie sie sich verschanzen und Verteidigungspositionen aufbauen“, fügte er hinzu.
Luftangriffe verstärkt
Der ukrainische Generalstab berichtete, beim Kiewer Vorort Browary seien russische Truppen gestoppt worden. Die Luftangriffe sollen jedoch zugenommen haben, wie auf Facebook berichtet wurde: „In den letzten 24 Stunden wurden mehr als 250 Flugflüge vermeldet (60 mehr als am 22. März). Die Hauptziele des Feindes bleiben die militärische und zivile Infrastruktur in Kiew, Tschernihiw und Charkiw“, heißt es in dem Posting.
Im Gebiet rund um die belagerte Stadt Isjum versuchten russische Einheiten, Abwehrstellungen der ukrainischen Streitkräfte in den südlich von Isjum gelegenen Dörfern Donezke, Topolske und Kamjanka zu durchbrechen, hieß es in dem Bericht weiter. Die Gefechte dort dauerten an. Im Gebiet Donezk sei die überwiegende Mehrheit der ukrainischen Einheiten unter Beschuss. Russische Truppen wollten in dem Gebiet vor allem die Orte Werchnoterezke, Marjinka und die Großstadt Mariupol einnehmen. Sie versuchten auch ohne Kampf die Positionen ukrainischer Truppen zu passieren und sich vorwärtszubewegen.
Moskau hat prorussischen Separatistengebiete im Fokus
Dem Pentagon-Vertreter zufolge konzentriert sich die russische Armee inzwischen verstärkt auf die prorussischen Separatistengebiete Luhansk und Donezk. Demnach verfolgt das russische Militär offenbar die Strategie, die entlang der früheren Frontlinie in der Ostukraine stationierten ukrainischen Streitkräfte zu „binden“, damit sie „nicht anderswo eingesetzt werden können“.
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