Seit dem heutigen Donnerstag ist nicht nur eine Verschärfung der Maskenpflicht in Kraft, auch die Spitäler und Pflegeheime sollen durch eine Verkürzung der Quarantänezeit entlastet werden. Dies bedeutet aber auch, dass das dortige Personal trotz bestehender Infektion arbeiten gehen darf - Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sieht darin kein Problem.
Bereits fünf Tage nach der Infektion darf das Spitals- und Pflegepersonal im Land nun wieder arbeiten gehen - mit der Voraussetzung, dass zwei Tage lang keine Symptome mehr bestehen und entsprechende Schutzausrüstung getragen wird.
Das läutet einmal mehr einen Paradigmenwechsel im Umgang mit der Pandemie ein, wurde bislang ja versucht, infizierte Personen möglichst gut von sozialen Kontakten zu isolieren. Dass nun auch ohne negativen Corona-Test bei vulnerablen Gruppen gearbeitet werden darf, sorgt mancherorts für Unbehagen.
Hohe Standards sollen Sicherheit gewährleisten
Der Gesundheitsminister versuchte am Donnerstag, die Sorgen zu entkräften: „Es sind alle sicher, die in den Spitälern und Pflegeheimen sind, weil dort zusätzlich zu den Masken auch Schutzkittel und Schutzbrillen getragen werden und die Schutzmaßnahmen extrem hoch sind“, erklärte Rauch im Ö1-„Morgenjournal“. Die Standards seien derart hoch, dass die Menschen sicher sind.
Dass die Quarantänezeit nun verkürzt wurde, sei zudem eine Bitte aus dem Gesundheitsbereich gewesen. „Niemand muss arbeiten gehen, wenn er krank ist, aber es gibt die Möglichkeit, das zu tun, und das entlastet massiv die Personalsituation“, so Rauch.
Personal will Preis für Lockerungen nicht zahlen
Das Personal im Gesundheitsbereich sei „wirklich am Anschlag“ - es gebe zwar genügend Betten, jedoch aufgrund der vielen Ausfälle nicht genügend Personal, das sich auch um die Patienten kümmern kann. Nach zwei Jahren Pandemie sei dort ein Grad der Erschöpfung erreicht, „der es notwendig macht zu reagieren. Die Leute dort verstehen nicht mehr, dass sie den Preis für die Lockerungen zahlen.“
Mehr Klarheit für Schulen ab Herbst
Daher sei es auch notwendig gewesen, die Maskenpflicht wieder zu verschärfen. Dies sei „die gelindestmögliche Maßnahme“, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen, meinte Rauch. Der Minister sieht darüber hinaus die Zuständigkeit für die Maskenpflicht in den Schulen nach wie vor eindeutig im Bildungsministerium verortet - dies sei auch gesetzlich so geregelt. Für den Herbst kündigte er in dem Bereich aber eine verständlichere Lösung an.
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