Der Kaufpreis von Wohnungen und Häusern in Österreich legte auch im Jahr 2021 deutlich stärker zu als die Inflation. Im Durchschnitt erhöhten sich die Preise um 12,3 Prozent - das ist der höchste jährliche Anstieg seit Beginn der Indexreihe im Jahr 2010, wie die Statistik Austria berichtet. Zum Vergleich: Die allgemeine Inflationsrate laut Verbraucherpreisindex, die sich auf Konsumgüter bezieht und Häuser und Wohnungen nicht berücksichtigt, stieg um 2,8 Prozent.
Der Wert liegt weit über den Werten der Vorjahre (2020: plus 7,7 Prozent, 2019: plus 5,8 Prozent), so die Statistik Austria. Den größten Anstieg der Häuserpreise gegenüber dem Vorjahr verzeichnete Wien mit 18,6 Prozent, gefolgt von Tirol und dem Burgenland. Die geringste Preisdynamik gab es in Vorarlberg und der Steiermark.
Bei den Wohnungen verzeichnete Niederösterreich den größten Preisanstieg, gefolgt von Tirol. Am geringsten fielen diese Anstiege in Vorarlberg und der Steiermark aus. Bei den Landeshauptstädten stiegen die Preise von Wohnungen am stärksten in Linz und Innsbruck.
Anstieg nur in Tschechien und Ungarn höher
Im europäischen Vergleich lag der österreichische Häuserpreisindex im Durchschnitt der ersten drei Quartale 2021 mit einer Preissteigerung von 11,5 Prozent über der durchschnittlichen Teuerungsrate der Europäischen Union (7,6 Prozent). Im Vergleich mit den sechs EU-Nachbarländern waren die Häuserpreisindexveränderungen nur in Tschechien und Ungarn höher.
Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas berichtete heute in einer Aussendung von einer weiterhin hohen Aktivität am Immobilienmarkt. „2021 gab es um 9,6 Prozent mehr Wohnimmobilienkäufe als im Jahr davor“, rechnete er vor.
Als Erweiterung des heute präsentierten Häuserpreisindex hat die Statistik Austria auch den Preisindex für selbstgenutzten Wohnraum erhoben. Er enthält neben der Beschaffung von neuem und bestehendem Wohnraum auch Ausgaben, die mit der Anschaffung und dem Eigentum von Wohnraum anfallen. Dieser Index stieg im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um 6,5 Prozent (2020: plus 4,1 Prozent, 2019: plus 3,9 Prozent).
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