Wie kann sich Europa aus der Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland befreien? Diese Frage stellen sich die Politikerinnen und Politiker seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Für Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) liegt die Lösung vor allem im Ausbau der Wasserkraft...
Dem widerspricht Landesumweltanwalt Walter Tschon zwar nicht: „Große Wasserkraftwerke sollen auch weiterhin möglich sein, müssen aber ökologisch vertretbar sein. Man sollte sich daher das Beispiel Kopswerk II in Vorarlberg als Vorbild nehmen.“ Allerdings gibt er zu bedenken, „dass Europa über eines der weltweit zuverlässigsten Stromversorgungssysteme verfügt“. Daher sei es nicht erforderlich, dass Tirol autonom agieren kann. „Vielmehr sollte der Austausch im innerösterreichischen und europäischen Netz forciert werden - so wie dies etwa auch in anderen Wirtschaftssektoren gehandhabt wird“, meint Tschon weiter.
Der Landesumweltanwalt spricht sich außerdem dafür aus, „das Augenmerk auf den Ausbau und die Erhaltung bestehender Anlagen zu legen und auch die Revitalisierung von Kleinwasserkraftwerken vorzunehmen“.
Vor allem im alpinen Raum solle auf weitere Kraftwerke verzichtet werden. Tschon begründet das mit dem „ohnehin schon empfindlichen Ökosystem“ und einer „immensen Moorzerstörung“, die mit der Errichtung von weiteren Kraftwerken einhergehen würde.
Aus Klimaschutzgründen käme „dem Land und den Entscheidungsträgern des Landesenergieversorgers in diesem Zusammenhang große Verantwortung zu“, mahnt Tschon, der betont, dass „insbesondere Kleinwasserkraftwerke mit einer Leistung von bis zu 500 KW keinen Sinn machen“.
Fünf Forderungen beim Ausbau der Wasserkraft
Abschließend stellt der Landesumweltanwalt folgende fünf Forderungen hinsichtlich des weiteren Ausbaus der Wasserkraft:
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