Aufrufe zur Bergung
Leichen russischer Soldaten bleiben einfach liegen
In der Ukraine bleibt eine Vielzahl gefallener russischer Soldaten einfach liegen. Das berichtet der US-Sender CNN. Der Gouverneur der Region um die umkämpfte Stadt Mykolajiw, Witalij Kim, rief in einer Ansprache die Einwohner auf, bei der Bergung zu helfen und die Leichen in Säcke zu legen. Zuvor berichtete eine Augenzeugin aus der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol von dramatischen Zuständen.
Kim habe von „Hunderten“ Leichen gesprochen, die alleine in seiner Region lägen und jetzt mit der Schneeschmelze und den ersten warmen Tagen sichtbar würden. „Wir sind doch keine Bestien, oder?“, schrieb Kim dem Bericht zufolge.
Viele gefallene Soldaten ohne Dokumente
Mykolajiw im Südosten der Ukraine gehörte zu den ersten regionalen Hauptstädten, die seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar angegriffen wurden. Die ukrainische Regierung wartet dem Bericht zufolge immer noch darauf, von den russischen Behörden zu erfahren, wie die Leichen nach Russland gebracht werden sollen. Viele der russischen Soldaten hätten keine Dokumente bei sich geführt, hieß es.
Grube für Leichen ausgehoben
Eine Augenzeugin aus Mariupol berichtete zuvor von dramatischen Zuständen aus der Stadt am Asowschen Meer. „Hunderte Leichen lagen auf der Straße“, schrieb eine Frau namens Olena aus Mariupol der Deutschen Presse-Agentur über einen Messengerdienst. Wegen der vielen Todesopfer sei in einem Stadtteil eine Grube ausgehoben worden. In dem Massengrab seien sowohl Zivilisten als auch Militärs beigesetzt worden sein.
„Die Stadt Mariupol gibt es nicht mehr“
„Die Stadt Mariupol gibt es nicht mehr.“ An ihrem Haus sei eine Garage von einer Rakete getroffen worden. „Ich habe kein Haus mehr“, berichtete Olena. Sie habe insgesamt 20 Tage in einem Keller Schutz vor den Angriffen gesucht - ohne Trinkwasser. In dieser Zeit habe sie nur dank Regenwasser, geschmolzenem Schnee und Heizungswasser überlebt, schrieb Olena. Vor wenigen Tagen sei ihr mithilfe eines Nachbarn die Flucht in das nahegelegene Dorf Wolodarske gelungen. Sie habe jeden Tag Tagebuch in Mariupol geführt, „um nicht verrückt zu werden“.
Seit Wochen gibt es schwere Kämpfe um die Hafenstadt Mariupol. Örtlichen Behörden zufolge sollen schon mehr als 3000 Menschen getötet worden sein.
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