Abwehrschlacht um Kiew

Überschwemmung behindert russischen Vormarsch

Ausland
24.03.2022 19:30

Die Abwehrschlacht um die ukrainische Hauptstadt Kiew ist voll im Gang: Trotz großer Zerstörungen durch russischen Beschuss setzen die ukrainischen Streitkräfte sich auch mit Artillerie zur Wehr. Zudem verzögert eine Überschwemmung den Vormarsch von Putins Truppen. 

Die Russen haben sich eingegraben rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew. Errichten Erdwälle, sichern ihre Stellungen. Greifen Kiew ständig mit schwerer Artillerie an, russische Kampfjets fliegen Luftangriffe. In der Stadt vergeht keine Stunde, in der nicht irgendwo eine Rakete einschlägt.

Kiew hat sich eingebunkert
Doch Kiew hält stand. Kiew hat sich eingebunkert. Den Großangriff auf die Stadt scheinen die Russen nicht zu wagen. Oder nicht dazu imstande zu sein. Auch die ukrainischen Streitkräfte haben schwere Artillerie in Stellung gebracht. Zufahrtsstraßen blockiert, Panzersperren errichtet, Scharfschützen postiert. Die Abwehrschlacht tobt um Kiew. Und die Ukrainer schlagen sich um vieles besser, als das von der Russen wohl erwartet worden ist. Die Russen stecken fest in vielen Frontabschnitten.

Schäde an einem Damm lösten 20 Kilometer lange Überflutung aus 
So etwa im Nordwesten der Hauptstadt. Dort versperrt den Angreifern eine Überschwemmung den Weg. Satellitenbilder zeigen eine rund 20 Kilometer lange Überflutung, ausgelöst durch Schäden an einem Damm, der das so genannte Kiewer Meer, einen großen Stausee nördlich der Hauptstadt, begrenzt.

Diese Kombination von Satellitenbildern zeigt die Felder in Kosarowytschi am 28. Februar und 22. März (unten). Der Blick richtete sich auf die Mündung des Irpin in den Dnepr-Stausee. (Bild: AFP)
Diese Kombination von Satellitenbildern zeigt die Felder in Kosarowytschi am 28. Februar und 22. März (unten). Der Blick richtete sich auf die Mündung des Irpin in den Dnepr-Stausee.
Die Felder in Kosarowytschi am 28. Februar (li.) und 22. März (Bild: AFP)
Die Felder in Kosarowytschi am 28. Februar (li.) und 22. März

Wie es zu den Schäden gekommen ist, weiß man nicht. Die Vermutung liegt aber nahe, dass die Ukrainer den Damm selbst beschädigt haben, um den russischen Vormarsch zumindest zu verzögern. Die Schlacht um Kiew wird also wohl noch lange dauern.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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