Landwirte unter Druck

Gipfeltreffen rund um Lebensmittelsicherheit

Tierecke
26.03.2022 06:38

Pandemie und Krieg setzen auch der Landwirtschaft zu, und besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Das haben auch die Vorstände der großen Lebensmittelhandelsketten und die Agrarlandesrätinnen und -räte der Bundesländer erkannt, und sich am Freitag in Schladming getroffen. Das Ziel: gemeinsam über das Thema Versorgungssicherheit zu sprechen.

Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sind aktuell deutlich zu spüren: Das Futter für die Nutztiere ist um ein Vielfaches teurer geworden, die Energiekosten steigen und ein Mangel an Düngemitteln droht. Das setzt die heimischen  Bauern stark unter Druck. Dabei sind sie es, die die Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen - auch in schwierigen Zeiten. Wie wichtig das ist, hat sich schon während der Coronakrise gezeigt und wird nun noch einmal mehr deutlich. 

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Gerade jetzt können wir mit unseren Konsumentscheidungen zeigen, dass uns eine regionale Lebensmittelversorgung wichtig ist. Indem wir zu heimischen Lebensmitteln greifen, tragen wir selbst zur Versorgungssicherheit in Österreich bei.

Hannes Royer, Initiative „Land schafft Leben"

Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen Landwirtschaft und Handel zusammenarbeiten. Denn die Landwirtschaft kann nur dann überleben, wenn sie den Handel als starken Partner hat, und umgekehrt ist auch der Handel auf die hochwertigen österreichischen Produkte angewiesen. „Klimawandel, Inflation, Versorgungssicherheit: Der Druck auf alle Beteiligten wird immer größer“, sagt Hannes Royer, Obmann des Vereins „Land schafft Leben“. „Die heimische Lebensmittelbranche wird diesem aber nur dann gerecht werden können, wenn sie eine gute Gesprächsbasis hat.“

(Bild: EXPA/JFK)

Aber auch die Konsumenten profitieren von dem Dialog zwischen Handel und Landwirtschaft. Denn sie sollen sich schließlich darauf verlassen können, mit hochwertigen heimischen Lebensmitteln versorgt zu werden. Gerade jetzt könnten diese nicht auf dem Altar des billigsten Preises geopfert und durch Billig-Importe ersetzt werden, sagt Royer.

Auch wenn es in den letzten Monaten manchmal den Anschein gemacht hat, dass der Handel und die Vertreter der Landwirtschaft nicht nur gut aufeinander zu sprechen sind: Beim Treffen am Freitag wurde dieses Bild jedoch nicht vermittelt - im Gegenteil. Für die Vorstände der Handelsriesen REWE, Spar, Lidl, Hofer und Unimarkt ist klar: Der Lebensmittelhandel kann und will nicht auf Österreich verzichten. Schließlich ist österreichische Qualität auch bei den Konsumenten hoch im Kurs. 

Dass es gerade in Krisenzeiten wichtig ist, zur österreichischen Landwirtschaft zu stehen, dafür sprachen sich auch die Agrarlandesräte aus den Bundesländern geschlossen aus. Es braucht ein klares Bekenntnis zu den österreichischen Bauern und deren Produkten, ansonsten wird es diese nicht mehr lange geben. Das wäre in Hinblick auf unsere Versorgungssicherheit fatal, denn dann müssten wir uns gänzlich abhängig machen von Lebensmitteln aus dem Ausland. Und wie schnell diese wegfallen können, haben die letzten Wochen gezeigt.

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