„Austausch für Kinder“
Mariupol: Polizeigeneral bietet sich als Geisel an
In der seit Wochen von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol leisten die ukrainische Armee und die Bewohner nach wie vor erbitterten Widerstand. Doch die Lage für die Zivilisten spitzt sich immer weiter zu. Nun hat sich ein von den Russen gesuchter Polizeigeneral als Geisel angeboten. Im Gegenzug sollen Kinder die Stadt in Sicherheit verlassen dürfen.
Ein Journalist der ukrainischen Zeitung „Zerkalo Nedeli“ berichtete auf Twitter über diesen Vorschlag von Wjatscheslaw Abroskin, sich nach Mariupol zu begeben und den Kindern bei der Flucht zu helfen. Nach getaner Arbeit wolle er sich beim letzten russischen Checkpoint ergeben, so Abroskin.
General steht auf Fahndungsliste der Russen
„Ich bin der General, der dem berühmten Asow-Regiment vielleicht am nächsten steht. Dies ist meine persönliche Initiative. Mein Leben gehört mir allein und ich biete es im Austausch für das Leben der Kinder, die noch in Mariupol sind“, heißt es in dem Statement des Polizisten, der offenbar auf der Fahndungsliste der Russen steht.
Es gibt zwar immer wieder Evakuierungen aus der Stadt, in der vor Kriegsbeginn mehr als 440.000 Menschen gelebt haben. Doch mehrere humanitäre Korridore sind bereits gescheitert, nachdem Flüchtende unter Beschuss gerieten. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind fast 100.000 Menschen in der Stadt von jeglicher Versorgung mit Wasser, Essen und Strom abgeschnitten.
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