Russen unter Druck
Ukraine konnte offenbar Gebiete zurückgewinnen
Vier Wochen nach ihrer Invasion in der Ukraine gerät die russische Armee offenbar in immer mehr Schwierigkeiten. Die ukrainischen Truppen haben nach britischen Angaben Städte und Verteidigungsstellungen bis zu 35 Kilometer östlich von Kiew zurückerobert. Dazu beigetragen habe, dass die russischen Truppen sich zurückfallen ließen, weil ihre Nachschublinien überdehnt seien, teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag mit.
Russland hat nach US-Erkenntnissen zudem massive Probleme mit seinen präzisionsgelenkten Raketen. Die beim Angriff auf die Ukraine benutzten Hightech-Waffen kämen auf Ausfallquoten von bis zu 60 Prozent, sagten drei US-Regierungsvertreter mit Kenntnis von Geheimdienstinformationen in Washington der Nachrichtenagentur Reuters. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appellierte erneut an den Westen, seinem Land stärker zu helfen.
„Ernsthafte Zerstörungen”
Allerdings hielt der russische Beschuss an. Das russische Verteidigungsministerium teilte laut einem russischen Agenturbericht mit, dass man ein großes Tanklager in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew durch Raketenbeschuss zerstört habe. Zwei Raketen trafen zudem eine ukrainische Militäreinheit in der Nähe der Stadt Dnipro. Der regionale Gouverneur sprach von „ernsthaften Zerstörungen“.
Truppen in Tschernihiw eingekesselt
In der schwer umkämpften ostukrainischen Stadt Charkiw soll der Polizei zufolge eine Klinik von russischem Beschuss getroffen worden sein. Sie habe als Zentrum für humanitäre Hilfe gedient, eine militärische Einrichtung gebe es nicht in der Nähe, teilte die Polizei in den sozialen Medien mit. Sieben Menschen seien verletzt worden, vier von ihnen starben.
Weiters sollen russische Truppen die Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine einkesselt und vom Umland abgeschnitten haben. Das teilte der Gouverneur Wiatscheslaw Tschaus im Fernsehen mit. Die Stadt sei vom Feind umzingelt und werde mit Artillerie und von Kampfflugzeugen beschossen. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.
Hoffnung auf Fluchtkorridore
Die ukrainische Regierung hofft indessen auf die Öffnung eines Fluchtkorridors für die eingekesselte Hafenstadt Mariupol an diesem Freitag. Er solle für Zivilisten gelten, die die südostukrainische Stadt mit einem Privatfahrzeug verlassen können, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Für die Evakuierung stünden zahlreiche Fahrzeuge im nahe gelegenen Berdjansk bereit.
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