Ein gutes Gewissen ist das beste Ruhekissen: „Ich hatte vor zwei Wochen eine Lieferantentermin in der Ukraine. Ich war 130 Kilometer von den Bombeneinschlägen entfernt. Als ich sah, wie tragisch die Lage vor Ort ist, war mir klar, da muss ich was machen!“ Optimo-Chef Andreas Althammer war nur durch Zufall in die Rolle des rettenden Engels geraten, nämlich durch die Bekanntschaft mit einem bayrischen Bushändler. Joan Unrau aus Pfarrkirchen in Niederbayern hatte Hilfsgüter in die Ukraine gebracht und wollte seinen Bus dann im Nachbarland Rumänien verkaufen. Althammer: „Als Unrau sah, dass alle Züge überfüllt waren, hat er seinen Käufer vertröstet und stattdessen Flüchtlinge mit nach Braunau genommen.“
Ich bin selbst 1300 Kilometer mit dem Bus zurückgefahren, über Bergpässe und enge Straßen. An der Grenze zu Rumänien staut sich alles, die vielen Flüchtlinge warten dort.
Andreas Althammer, Geschäftsführer von Optimo
Wieder Kriegsflüchtlinge geholt
Jetzt, zwei Wochen später, hat der bayrische Bushändler wieder Kriegsflüchtlinge abgeholt, diesmal aber organisiert über die ADRA, das ist die Hilfsorganisation der protestantischen Freikirche der „Siebenten-Tags-Adventisten“, bei denen Unrau und Althammer Mitglieder sind: „Wir betreuen auch ein Krankenhaus namens .Bethany‘ in Chernovtsy, das von uns Adventisten betrieben wird. Das Klinikum ist eine Anlaufstelle für Flüchtlinge und versorgt sie medizinisch. Darüber hinaus verteilt das Spital jeden zweiten Tag 500 Kilogramm Mehl an Mitglieder der örtlichen Adventgemeinde, die daraus Brot backen, das in der ganzen Ukraine verteilt wird.“
Auch selbst Familie aufgenommen
Doch Mehl ist - wie die meisten anderen Lebensmittel - inzwischen in der bisherigen Kornkammer Ukraine zur Mangelware geworden. Wer die Spendenorganisation unterstützen möchte, findet alle Informationen online unter www.adra.at. 60 Flüchtlinge sind in der Nacht auf Donnerstag in Braunau angekommen. Es ist das zweite Mal innerhalb von 14 Tagen, dass Optimo Ukrainer beherbergt. Die meisten wollen weiter, oft zu Bekannten. Einige wurden an Gastfamilien im Innviertel und in Niederbayern weitervermittelt. „Ich habe selbst eine Familie aufgenommen“, sagt Althammer.
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