Murkraftwerk Gratkorn

Kleiner Baustein weg von Putins Gas und Atomkraft

Steiermark
25.03.2022 18:00
Nachdem die Bagger bereits im Herbst auffuhren, wurde es gestern offiziell: Beim Spatenstich für das Murkraftwerk Gratkorn betonten viele, wie wichtig Wasserkraft gerade jetzt für ganz Österreich sei. Proteste fielen diesmal gering aus. 2024 soll erstmals Energie eingespeist werden.

 Zwar starteten die Bauarbeiten für das Murkraftwerk Gratkorn schon im Herbst, für den Spatenstich wartete man auf wärmere Temperaturen. Unter blauem Himmel, im Takt der „Fuchsbartl-Banda“ marschierte am Freitag die steirische Prominenz aus Politik und Wirtschaft auf der Baustelle im Norden von Graz auf.

Feierlicher Spatenstich für das Murkraftwerk Gratkorn (von links nach rechts): Karl Heinz Gruber (VERBUND Hydro Power), Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Abg.z.NR Karin Greiner, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Michael Strugl (Vorstandsvorsitzender VERBUND), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Michael Amerer (VERBUND Hydro Power), Abt Philipp Helm (Stift Rein), David Oberlerchner (Projektleitung VERBUND) (Bild: Christina Koppelhuber)
Feierlicher Spatenstich für das Murkraftwerk Gratkorn (von links nach rechts): Karl Heinz Gruber (VERBUND Hydro Power), Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Abg.z.NR Karin Greiner, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Michael Strugl (Vorstandsvorsitzender VERBUND), Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Michael Amerer (VERBUND Hydro Power), Abt Philipp Helm (Stift Rein), David Oberlerchner (Projektleitung VERBUND)

Sie alle waren sich angesichts der aktuellen Situation einig: Das Kraftwerk ist ein weiterer Schritt, um unabhängig von fossilen Energieträgern und anderen Ländern zu werden. 500-mal so viel Strom, wie das Kraftwerk erzeugt, wäre zusätzlich nötig, um Österreich zur Gänze mit grüner Energie zu versorgen. Erst die Hälfte des steirischen Strombedarfs wird momentan aus der Kraft von Sonne, Wind und Wasser gewonnen.

Noch ist vom Kraftwerk wenig zu sehen: Im Herbst startete der Bau, in den nächsten Wochen wird die Mur umgeleitet. (Bild: Christina Koppelhuber)
Noch ist vom Kraftwerk wenig zu sehen: Im Herbst startete der Bau, in den nächsten Wochen wird die Mur umgeleitet.
In zwei Jahren soll die Anlage in Gratkorn so ausschauen (Bild: Verbund)
In zwei Jahren soll die Anlage in Gratkorn so ausschauen

Wasserkraft wird hierzulande entlang der Mur in mehr als 20 Anlagen generiert (siehe Grafik). Erst 2019 wurde das umstrittene Kraftwerk in Graz fertiggestellt. „Proteste, wie damals, sind nun nicht mehr der Fall“, sagt Verbund-Vorstand Michael Strugl.

(Bild: Honorar)

Umwelt und Trinkwasser seien nicht in Gefahr
So wie in Graz soll es auch in Gratkorn nach der geplanten Fertigstellung im April 2024 ein neues Ufer mit Freizeitangeboten und Radwegen geben. „Alles auf extrem ökologische Art und Weise“, betonen Verbund-Geschäftsführer Karl Heinz Guber und Michael Amerer. „Wir haben ein ordentliches UVP-Verfahren mit allen Facetten hinter uns.“

Eine gute Lösung liege nun auch für die Sorgen der Gemeinde Gratkorn vor: Der Bürgermeister fürchtete um die Qualität des Trinkwasser, welches aus einem Brunnen nicht unweit der Baustelle stammt. „Sollte im unwahrscheinlichen Fall eine Änderung beobachtet werden, schließen wir die Gemeinde an die Wasserversorgung Hochschwab Süd an,“ erklärt Verbund-Sprecher Robert Zechner.

Gerade wurde die Umleitung der Mur fertiggestellt. Im Sommer soll betoniert werden. Hoffentlich, denn Lieferengpässe machen sich auch hier bemerkbar.

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