Zwar starteten die Bauarbeiten für das Murkraftwerk Gratkorn schon im Herbst, für den Spatenstich wartete man auf wärmere Temperaturen. Unter blauem Himmel, im Takt der „Fuchsbartl-Banda“ marschierte am Freitag die steirische Prominenz aus Politik und Wirtschaft auf der Baustelle im Norden von Graz auf.
Sie alle waren sich angesichts der aktuellen Situation einig: Das Kraftwerk ist ein weiterer Schritt, um unabhängig von fossilen Energieträgern und anderen Ländern zu werden. 500-mal so viel Strom, wie das Kraftwerk erzeugt, wäre zusätzlich nötig, um Österreich zur Gänze mit grüner Energie zu versorgen. Erst die Hälfte des steirischen Strombedarfs wird momentan aus der Kraft von Sonne, Wind und Wasser gewonnen.
Wasserkraft wird hierzulande entlang der Mur in mehr als 20 Anlagen generiert (siehe Grafik). Erst 2019 wurde das umstrittene Kraftwerk in Graz fertiggestellt. „Proteste, wie damals, sind nun nicht mehr der Fall“, sagt Verbund-Vorstand Michael Strugl.
Umwelt und Trinkwasser seien nicht in Gefahr
So wie in Graz soll es auch in Gratkorn nach der geplanten Fertigstellung im April 2024 ein neues Ufer mit Freizeitangeboten und Radwegen geben. „Alles auf extrem ökologische Art und Weise“, betonen Verbund-Geschäftsführer Karl Heinz Guber und Michael Amerer. „Wir haben ein ordentliches UVP-Verfahren mit allen Facetten hinter uns.“
Eine gute Lösung liege nun auch für die Sorgen der Gemeinde Gratkorn vor: Der Bürgermeister fürchtete um die Qualität des Trinkwasser, welches aus einem Brunnen nicht unweit der Baustelle stammt. „Sollte im unwahrscheinlichen Fall eine Änderung beobachtet werden, schließen wir die Gemeinde an die Wasserversorgung Hochschwab Süd an,“ erklärt Verbund-Sprecher Robert Zechner.
Gerade wurde die Umleitung der Mur fertiggestellt. Im Sommer soll betoniert werden. Hoffentlich, denn Lieferengpässe machen sich auch hier bemerkbar.
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