Corona: Je weniger getestet wird, desto größer ist die Bedeutung der Abwasser-Analysen in den Kläranlagen. Da liegt Österreich dank 18 Monaten Erfahrung im europäischen Spitzenfeld.
Sätze, die man in der Pandemie nur selten hört: „Wir waren selbst überrascht, dass es so gut funktioniert.“ Sagt Andreas Bergthaler, Experte für Entzündungsprozesse und Reaktionen des Immunsystems auf Virusinfektionen. Mit seinem Team und Partnern aus ganz Österreich hat er vor knapp 18 Monaten begonnen, mittels Abwasser-Monitoring Corona-Trends zu erkennen.
Partner aus ganz Österreich
Nach dem Zurückfahren der Tests kommt der Methode nun eine noch größere Bedeutung zu: „Die Proben spiegeln erstens die Viruslast im Einzugsgebiet einer untersuchten Kläranlage wider, zweitens können wir durch die Sequenzierung sehen, um welche SARS-CoV-2-Varianten es sich handelt.“
Die Proben spiegeln erstens die Viruslast im Einzugsgebiet einer untersuchten Kläranlage wider, zweitens können wir durch die Sequenzierung sehen, um welche SARS-CoV-2-Varianten es sich handelt.
Experte Andreas Bergthaler
3400 Abwasserproben mit 300.000 Corona-Einzeltests verglichen
Über 24 Stunden werden dafür Abwassermengen von wenigen Hundert Millilitern entnommen und anschließend vermischt. Eine umfassende Studie, die derzeit in Begutachtung ist, zeigt, dass die Trends über zwölf Monate bei 3400 Abwasserproben, verglichen mit 300.000 Corona-Einzeltests, sehr gut übereinstimmen.
„Aber die klassischen Überwachungssysteme werden natürlich weiterhin benötigt“, so Bergthaler. Auch weil es über die Ausscheidung des Virus noch zu wenig Erfahrungswerte und womöglich Unterschiede zwischen den Varianten gibt, sollte man bei den Hochrechnungen sorgfältig vorgehen.
Fakt ist: Bei der Abwasser-Analyse liegt Österreich im Vergleich der europäischen Länder dank der entsprechenden Erfahrung ganz weit vorne. „Je weniger Tests es gibt, desto wertvoller werden die Daten“, weiß Bergthaler.
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