In Markgrafneusiedl in Niederösterreich wurde vor Kurzem eine Wiese umgeackert. Anscheinend widerrechtlich, denn auf dem Feld soll - wie allseits bekannt - eine Zieselkolonie leben. Die vom Aussterben bedrohten Nagetiere stehen unter besonderem Schutz. Die Behörde ermittelt nun, ob mit den Grabungen gesetzeswidrig gehandelt wurde.
Kein Entrinnen gab es jüngst für eine Zieselkolonie im Weinviertel. Kurz vor Ende ihres Winterschlafes wurden allem Anschein nach Dutzende der kleinen Nager bei lebendigem Leibe begraben oder gar getötet. Eine unfassbare Tiertragödie, die sich in Markgrafneusiedl im Bezirk Gänserndorf ereignet haben soll.
Auf einem Feld dürfte im Zuge von Grabungsarbeiten eine ganze Zieselkolonie ausgerottet worden sein, heißt es. Und das anscheinend mit voller Absicht: Denn laut „Krone“-Informationen hätte hier eine behördliche Schutzzone für die bedrohten Tiere errichtet werden sollen. Damit wären die Pläne des Besitzers - Verkauf wegen Schottervorkommen - durchkreuzt worden.
Anzeige bei Behörde erstattet
Bereits mehrere Tierschützer wurden seitdem aktiv, der Vorfall wurde auch bei der Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf angezeigt. Bürgermeister Franz Mathä ist informiert. Es handle sich um ein verpachtetes Privatgrundstück, die Naturschutzabteilung des Landes sei bereits aktiv. Die Ermittlungen laufen, wird auf „Krone“-Anfrage bestätigt: „Die Behörde untersucht, ob Tiere getötet, verletzt oder ihre Ruhe- oder Fortspflanzungsstätten gestört, beschädigt oder zerstört wurden“, heißt es dazu aus der Naturschutz-Abteilung des Landes.
Ich schaue mir das persönlich vor Ort an. Die Naturschutzbehörde ist bereits eingeschaltet, wir werden hier unterstützen.
Franz Mathä, Bürgermeister Markgrafneusiedl
Bei Tatbestand droht Strafe
Wenn sich ein gesetzeswidriges Vorgehen bestätigt, drohen Pächter wie Eigentümer (falls er Bescheid wusste) bis zu 14.500 Euro Geldstrafe oder sechs Wochen Haft.
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