„Die gesamte Diskussion ist mittlerweile nur noch beschämend“, sagt Wolfgang Viertler, Bürgermeister von Mittersill. Für ihn könne man nicht um die Energieimporte diskutieren, die Atomkraft in Frankreich verurteilen und sich selbst bei den erneuerbaren Energien um keinen Millimeter bewegen. Und: Jeder will es haben, aber nicht bei sich im Ort. „Wir müssen jetzt endlich in die Gänge kommen, denn es ist eh schon fünf nach Zwölf“, so der Pinzgauer Stadtchef.
Wind ist besonders in den Wintermonaten wichtig
Er schlägt auch vor, dass die Gemeinden ihren Bedarf selbst decken. Dabei spiele es keine Rolle ob mit Wind-, Sonnen- oder einer anderen erneuerbaren Energie.
Gerade bei der Windenergie bedarf es aber an guten Standorten, von denen es in Salzburg aber nicht all zu viele geben dürfte. So wurde in Saalbach ein Projekt bereits verworfen, weil der Wind nicht gut genug war. Gerade in den Wintermonaten ist die Stromgewinnung aus den Windrädern aber künftig wichtig. Denn das ist die Zeit, in der die gut ausgebaute Salzburger Wasserkraft und natürlich auch die Sonnenenergie schwächelt. Das Land Salzburg hat unlängst, wie berichtet, elf Vorrangzonen für die Windenergie festgelegt. Eine davon befindet sich auch in Mittersill. „Wir müssen dafür offen sein, sonst kommen wir nicht weiter“, sagt Viertler, der aber betont, dass die Vorrangzonen selbst noch nichts bedeuten. Zuvor bedarf es zahlreicher Windmessungen. „Es gibt bei uns auch noch kein Projekt“, bestätigt er.
Kritik an den heimischen Naturschutzorganisationen
Interessant: Alleine die Benennung der Vorrangzone hat im Oberpinzgau schon zu einem „Kleinkrieg“ geführt. Denn Vereine wie der Alpenverein und der Naturschutzbund sind gegen die Bebauung in den Alpen.
Und das stößt Viertler wiederum sauer auf. „Dieser Gesinnungsterror der Interessenvertretungen muss endlich aufhören“, schäumt Viertler. Denn die gewählten parlamentarischen Parteien haben sich klar für die Entwicklung der erneuerbaren Energien ausgesprochen und das dürfte nicht von „einzelnen Interessenführern verhindert werden.“ Für viele Probleme beim Naturschutz gäbe es technische Möglichkeiten.
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