Wir haben nach den desolatesten Fahrbahnen gesucht und wurden dank unserer Leserinnen und Leser sehr schnell fündig. Etliche von Ihnen haben uns nach unseren jüngsten Berichten zum katastrophalen Zustand des Kärntner Asphalts nämlich in unzähligen E-Mails und Hunderten Facebook-Kommentaren mit Negativbeispielen aus ihrem Alltag berichtet.
„Die Frage sollte eher lauten ,Welche Straßen sind hierzulande noch in gutem Zustand?‘“, meint Heinz O., der von Jürgen R. Unterstützung bekommt: „Die intakten Straßen unseres Bundeslandes kann man mit einer Hand aufzählen. Das ist eine Schande!“ Von einem „sinnlosen Unterfangen“ kann Elfriede K. ein Liedchen singen: „Immer wieder werden Straßen saniert, um wenige Monate später erneut aufgerissen zu werden!“ „Was hilft es, wenn sowieso nur Fleckerlteppiche aus unseren Verkehrsverbindungen gemacht werden? Von einer vernünftigen Sanierung kann nicht die Rede sein, denn dafür fehlt das Geld!“, legt Christian W. nach: „Die Regierung holt sich lieber Lohnerhöhungen, als etwas für die Steuerzahler zu tun!“
und 1750 Brücken sowie 3500 Stützbauwerke fallen in den Zuständigkeitsbereich der Straßenbauabteilung des Landes. Die Generalsanierung von einem Kilometer Landesstraße kostet das Land rund 1 Million Euro. Auch kleinere Sanierungen verschlingen bis zu 500.000 Euro pro Straßenkilometer. Deshalb werden viele Straßen abschnittsweise saniert.
Straßen sind „Schande für Kärnten“
Als „Schande für Kärnten“ bezeichnet Arnold P. etwa die B109, besser gesagt den Kärntner Abschnitt des Wurzenpasses. Und damit ist er nicht alleine: „Die Straße auf den Wurzenpass scheint das Amt der Kärntner Landesregierung überhaupt nicht zu interessieren!“, stimmt Wolfgang H. zu: „Diese sehr stark frequentierte Straße befindet sich in so einem desolaten Zustand. Soll das ein Aushängeschild für Kärnten sein, wenn man aus Slowenien nach Österreich reist?“
Italien hat Hausaufgaben bei Straßen längst erledigt
Nicht besser schaue es am Weg nach Italien aus, wenn man den Plöckenpass nimmt, bestätigt Katrin F.: „Die B110 zwischen Kötschach und der Staatsgrenze ist eine Frechheit. Von der Grenze Richtung Süden schaut’s besser aus, weil die Italiener ihre Hausaufgaben erledigt haben!“ Da hat Ernst P. nichts hinzuzufügen - außer: „Ich umfahre das Problem über die ,Süd‘!“
„Mölltal Straße: Lebensgefährlicher Wahnsinn“
Schlimmer gehe immer, bestätigt Sonja F. mit verweis auf Flattnitz und Turrach: „Ich bin viel mit dem Motorrad unterwegs. Diese Verbindungen zählen zu den mit Abstand schlechtesten Straßen Österreichs!“ Gleich mehrere „Krone“-Leser sind sich einig, wenn es um die B106 Mölltal Straße und die B111 Gailtal Straße im Lesachtal geht.
Die Mölltal Straße ist ein lebensgefährlicher Wahnsinn! Und das Lesachtal ist, was den Straßenzustand anbelangt, das wohl naturbelassenste Tal Europas. Hier muss dringend gehandelt werden.
Mehrere "Krone"-Leserinnen und -Leser
Desolate Straßen regen auf
Die Bezeichnung Straße längst nicht mehr verdient, habe auch die Gurktal Bundesstraße, wenn es nach Stefanie B. geht: „Die Enge-Gurk und der gesamte Bereich zwischen Sirnitz und Severgraben ist eine bodenlose Frechheit. Sieht das niemand?“ Ein ähnlich schlechtes Zeugnis stellt Manu K. der Klippitzthörl Straße aus, Michael R. der Strecke zwischen Ferlach und Zell Pfarre sowie Michi F. der Fahrbahn zwischen Guttaring und Treibach-Althofen.
Am Weg in die Schule oder die Arbeit kommen Sie bei einer besonders kaputten Straße vorbei? Melden Sie sich! Wir wollen aufzeigen, wo in Kärnten Buckelpisten, Stiefkinder und Schützengräben vorhanden sind. Schicken Sie Ihre Infos und Fotos an kaerntner@kronenzeitung.at
Kaputte Straßen in ganz Kärnten
„Das ganze Gailtal hat sogar noch teilweise gelbe Markierungen“, meint etwa Noah P. nachdenklich. Und auch das Stadtzentrum von Feldkirchen bereitet Granit G. Kopfzerbrechen: „Wer nicht betriebsblind ist, muss erkennen, dass diese Straßen schon längst saniert gehören!“ Die Einsendungen zeigen: Rumpelpisten gibt’s im ganzen Bundesland.
Alles eine Frage der Zuständigkeit
„Wer sich über Gemeindestraßen und Autobahnen aufregt, der ist bei der Landesregierung falsch!“, gibt Josef S. bezüglich Zuständigkeit zu bedenken: „Seit Martin Gruber übernommen hat, wird soviel saniert wie noch nie. Aber Versäumnisse aus 30 Jahren müssen Stück für Stück korrigiert werden!“ Gruber selbst dazu: „An den Reaktionen der ,Krone‘-Leser sieht man, wie wichtig den Kärntnern die Straßen sind.“
„Landesstraßen wurden kaputtgespart“
„Wir arbeiten intensiv daran, das Budget gut und effizient einzusetzen und gehen dabei nach Dringlichkeit vor“, erklärt Gruber: „Ein jahrelanger Rückstau kann nicht in kurzer Zeit aufgeholt werden. In früheren Regierungen wurden Landesstraßen kaputtgespart!“ Wo der Zuständigkeitsbereich der Straßenbauabteilung des Landes endet, seien Bund und Gemeinden gefordert: „Wir stehen aber in engem Kontakt, nutzen sämtliche Synergien!“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.