„Auch Moskau hören“
Türkei plädiert für weitere Gespräche mit Russland
Die Türkei fordert weitere Gespräche mit Russland für eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Die Türkei und andere Staaten müssten weiterhin mit Russland reden, sagte der türkische Präsidialamtssprecher Ibrahim Kalin auf dem internationalen Doha-Forum im Emirat Katar.
„Wenn jeder die Brücken zu Russland niederbrennt, wer wird dann am Ende des Tages mit ihnen reden?“, fragt der Sprecher von Staatschef Recep Tayyip Erdogan. Die Ukraine brauche mehr Hilfe und müsse mit allen Mitteln unterstützt werden, damit sie sich selbst verteidigen könne. Aber die russische Seite müsse angehört werden, „so oder so“.
Die Türkei, die NATO-Mitglied ist, ist um ein gutes Verhältnis sowohl zur Ukraine als auch zu Russland bemüht. So kam es am 10. März im türkischen Badeort Antalya zum ersten und bisher einzigen Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine seit Kriegsbeginn am 24. Februar.
Appell von Erdogan an Putin
Erst am Freitag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der sich als Vermittler zwischen der Ukraine und Russland bemüht, Wladimir Putin aufgefordert, einen „ehrenvollen Abzug“ aus der Ukraine zu machen. „Jetzt musst du der Architekt des Schrittes sein, der zum Frieden getan werden muss“, sagte er laut dem türkischen Präsidialamt in Richtung des russischen Präsidenten. Erdogan wiederholte aber auch, keine Sanktionen gegen Moskau verhängen zu wollen.
Russische Oligarchen in der Türkei willkommen
Während etwa die EU das Eigentum russischer Oligarchen beschlagnahmt, sind diese in der Türkei willkommen. Sie müssten sich aber bei Geschäften an internationale Gesetze halten, erklärte am Samstag der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu. „Wenn russische Oligarchen oder Bürger die Türkei besuchen wollen, können sie das natürlich“, sagt er.
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