Im Testmatch der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstag im Happel-Stadion gegen Schottland droht eine Rekord-Minuskulisse. Seit dem Zweiten Weltkrieg war der schwächste Besuch eines Länderspiels in Wien, bei dem es keine Kapazitätsbeschränkungen gab, 6.200 Zuschauer am 18. November 1987 in der EM-Quali gegen Rumänien (0:0). Für die Partie im Prater sind mit Stand Sonntagnachmittag rund 4.500 Tickets abgesetzt.
Immerhin wird die Allzeit-Tiefmarke für ein Länderspiel ohne Zuschauerbeschränkung nicht unterboten. Am 12. November des Vorjahres kamen 1.800 Fans zur WM-Quali-Partie Österreich - Republik Moldau (4:1) ins Klagenfurter Wörthersee Stadion, obwohl für dieses Match theoretisch alle knapp 30.000 Plätze zu vergeben gewesen wären. Besucherinnen und Besucher mussten damals die 2G-Regel (geimpft und/oder genesen) einhalten, diesmal gibt es weder eine G-Regel noch eine Outdoor-Maskenpflicht.
Vor Corona bedeuteten 5.200 Zuschauer am 29. März 1995 in der EM-Qualifikation in Salzburg gegen Lettland (5:0) den Minusrekord in einem ÖFB-Pflichtspiel im eigenen Land nach 1945. Noch einmal um 100 Zuschauer weniger kamen ein Jahr später, am 29. Mai 1996, zum Freundschaftsspiel gegen Tschechien (1:0) ebenfalls ins damalige Stadion Lehen. Die 5.100 Menschen waren bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie der geringste Besuch aller ÖFB-Männer-Länderspiele in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg.
In der Pandemie standen Geisterspiele auf dem Programm. Beim Testspiel am 7. Oktober 2020 in Klagenfurt gegen Griechenland (2:1) waren laut Behördenvorgaben zwar 3.000 Zuschauer erlaubt, es kamen aber nur 1.500. Ausgeschöpft wurden die zugelassenen 3.000 Besucher dagegen bei der EM-Generalprobe am 6. Juni 2021 gegen die Slowakei (0:0) in Wien. Die bestbesuchten ÖFB-Heimspiele waren Vergleiche mit Spanien (3:0 am 30. Oktober 1960) und England (3:1 am 27. Mai 1961). In beiden Spielen betrug die offizielle Zuschauerzahl im Wiener Praterstadion jeweils 90.726.
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