Das halbe Land fällt aus: Was jetzt nötig ist, damit die Gesunden von heute nicht die Erkrankten von morgen werden.
Gerade positiv getestet, erste Symptome als Kontaktperson oder schon am Ende der Quarantäne - das halbe Land befindet sich im Krankenstand. Bitter für die Betroffenen - aber auch für jene, die das Rad (noch) am Laufen halten, die aktuell Gesunden.
Wenn Balance zwischen Leistung und Erholung fehlt
Die durch Überlastung und Selbstausbeutung die Kranken von morgen sein könnten: „Wenn im Spannungsfeld zwischen Leistung und Erholung länger die Balance fehlt, kann das der direkte Weg ins Burn-out sein“, warnt Peter Stippl, Präsident des Österreichischen Bundesverbands für Psychotherapie. Was den Menschen am meisten hilft? „Es geht immer um eine Perspektive, sie müssen ein Licht am Ende des Tunnels sehen, das macht Kräfte frei - zumindest für einen gewissen Zeitraum“, so der Experte.
Das könne in Form einer geplanten Personalaufstockung im Betrieb, einer Reduktion auf 35 Stunden Arbeitszeit oder diverser finanzieller Prämien erfolgen. Wobei Geld bei vielen, aber längst nicht mehr bei allen ein entscheidender Motivationsfaktor sei.
Individuelle Anreize - Geld zieht nicht bei allen
„Weshalb es da individuelle Zuckerl braucht, etwa die Möglichkeit eines längeren Urlaubs für die längst geplante Weltreise, Bildungskarenz oder zwei Tage Homeoffice pro Woche für jene, die einen längeren Anfahrtsweg haben“, wirbt Stippl für persönlich zugeschnittene Lösungen.
Was kein Geld, nur etwas Zeit und Einfühlungsvermögen kostet, aber immer hilft: Anerkennung, Wertschätzung, Kollegialität - das wies Stippl bereits in einer groß angelegten Studie zum Thema Ehrenamt nach. Da seien auch die Personal-Verantwortlichen gefordert. Am Ende wäre es eine Win-win-Situation - damit es nicht zum Rollenwechsel kommt, die Gesunden von heute nicht die Kranken von morgen werden.
Die mit Erschöpfungszuständen dann nicht nach fünftägiger Quarantäne wieder einsatzbereit wären.
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