Dieser Schlag ging wohl nach hinten los: Nach der Watsche für US-Komiker Chris Rock während der Oscar-Gala - krone.at berichtete in der Nacht auf Montag live - hagelt es in den sozialen Netzwerken Kritik für Will Smith. Auch mehren sich die Stimmen, wonach ihm der Oscar wieder aberkannt werden sollte. Gewalt sei keine Lösung, so der einhellige Tenor. Nur Sohn Jaden Smith sieht das offenbar anders.
„Jada, ich liebe dich, ,G.I. Jane 2‘, ich kann es gar nicht erwarten, es zu sehen“, hatte Chris Rock in seiner Rede über die Glatze von Jada Pinkett Smith gescherzt und sich damit den Zorn ihres Ehemannes zugezogen. Der fackelte nicht lange, ging auf die Bühne und verpasste dem Komiker eine Ohrfeige. Wenig später wurde Smith für seine Rolle in „King Richard“ mit dem Oscar für den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet. In seiner Dankesrede entschuldigte sich der 53-Jährige „für das, was ich getan habe“, räumte aber gleichzeitig ein: „Liebe bringt dich dazu, verrückte Sachen zu tun.“
„Toxischer Blödsinn“
Eine Aussage, die US-Sängerin und Schauspielerin Mandy Moore als „wahrlich toxischen Blödsinn“ bezeichnete. Sie hoffe nur, so Moore in einer Instagram-Story, dass sich kein Kind dieses Verhalten zum Vorbild nehme. Moore steht damit nicht alleine da, auch von zahlreichen anderen Prominenten hagelte es Kritik an der Will-Watsche. „Wir sollten niemals an einen Punkt gelangen, bei dem wir sitzen und zusehen, wie ein Filmstar jemanden im Fernsehen schlägt, und dann einen Moment später Standing Ovations erhält, während er über Liebe spricht“, twitterte etwa Maria Shriver, Ex-Frau von Arnold Schwarzenegger. Liebe sei nicht gewalttätig und auch nicht das, was auf der Oscar-Bühne gezeigt worden sei, ergänzte sie.
„Mit Berühmtheit kommt Verantwortung“
George Takei, vielen besser bekannt als Mister Sulu in „Star Trek“, appellierte an seine Zunft: „Viele Menschen, besonders Kinder, schauen zu Schauspielern auf. Aus diesem Grund haben wir die Pflicht, zu versuchen, gute Vorbilder zu sein. Mit Berühmtheit kommt Verantwortung“, twitterte er.
Filmregisseur Rob Reiner (u.a. „Harry Sally“) twitterte, dass Will Smith Chris Rock eine „riesige Entschuldigung“ schulde. „Es gibt keine Entschuldigung für das, was er getan hat. Er hat Glück, dass Chris keine Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Die Ausreden, die er heute Abend vorbrachte, waren Bullshit.“
„Wir können nicht einfach unsere Kontrolle verlieren“
Kritik gab es auch von TV-Anwalt Julius Kim: „Ich weiß nicht, was #WillSmith durchmacht, aber viele Leute machen gerade eine Menge durch. Wir können nicht einfach unsere Kontrolle verlieren und Leute schlagen“, schrieb er auf Twitter. Jeden Tag würden ihn Menschen anrufen, die alles, wofür sie ihr ganzes Leben lang gearbeitet hätten, vor sich aufblitzen sähen, weil sie eine schlechte Entscheidung getroffen haben. „Behalten Sie die Kontrolle.“
„Die Art und Weise, wie Gewalt heute Abend von einem kollektiven nationalen Publikum normalisiert wurde, wird Konsequenzen haben, die wir im Moment nicht einmal erahnen können“, befürchtet indes Bürgerrechtsanwältin Janai Nelson.
Muss Will Smith seinen Oscar wieder abgeben?
In den sozialen Netzwerken mehren sich daher die Stimmen, dass Will Smith der Oscar wieder aberkannt werden sollte. Die Academy hat sich dazu bislang nicht konkret geäußert, in einem Tweet schrieb sie lediglich, dass sie keinerlei Gewalt dulde - um im nächsten Satz alle Oscar-Gewinner zu feiern, „die diesen Moment der Anerkennung von ihren Kollegen und Filmliebhabern auf der ganzen Welt verdient haben“.
„So machen wir das“
Kein Problem mit dem Gewaltausbruch seines Vaters dürfte hingegen Jaden Smith haben. Der 23-jährige Sänger und Schauspieler, der 2013 für den Sci-Fi-Film „After Earth“ mit seinem Vater vor der Kamera stand, twitterte nach der Oscar-Ohrfeige: „Und so machen wir das.“
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