Sabine Beinschab und ihre frühere Mentorin Sophie Karmasin, beide sind Protagonistinnen der Umfragenaffäre, führen gerade einen penibel protokollierten Justiz-Streit: Beinschab gab unlängst von sich aus sogar eine „ergänzende Stellungnahme“ ab, um Karmasin zu belasten.
Jene Affäre, die den Rücktritt von Sebastian Kurz als Kanzler ausgelöst hat, entwickelt sich zunehmend zum Justiz-Schlagabtausch zwischen zwei einstmals eng verbundenen Schlüsselfiguren der Causa: der Meinungsforscherin Sabine Beinschab und ihrer früheren Mentorin Sophie Karmasin.
„Ergänzende Stellungnahme“
Der offiziell protokollierte Streit begann mit Aussagen von der immer wieder als Kronzeugin genannten Beinschab, die Karmasin vor etlichen Wochen belastete - woraufhin wiederum die Ex-Familienministerin bei ihrer Vernehmung Beinschabs Glaubwürdigkeit massiv infrage stellte. Nun folgte die Revanche: Laut dem Protokoll einer „ergänzenden Stellungnahme“ Beinschabs vom 21. März, es liegt der „Krone“ vor, meldete sich die Beschuldigte „nach Einsicht in ihre Unterlagen“ noch einmal, um Karmasin erneut zu belasten.
„Nach Hausdurchsuchung Tätigkeit fortgesetzt“
Dabei erklärte sie unter anderem, dass Karmasin „nach der Hausdurchsuchung am 6.10.2021 ihre Tätigkeit als Markt- und Meinungsforscherin“ fortgesetzt habe, das versucht Beinschab auch mit Beispielen bis Dezember 2021 zu belegen. Hintergrund dürfte sein, dass Karmasin aus der U-Haft kommen wollte, indem sie mehrere Belege vorlegte, laut denen sie sich beruflich ohnehin längst von der Meinungsforschung verabschiedet habe und sich umschulen lässt.
Nachrichtenlöschung via „Signal“
Und es ist dies nicht die einzige Attacke in der zehnseitigen Extra-Stellungnahme in Richtung Ex-Chefin: So behauptete Beinschab etwa auch, dass Karmasin sie zur Löschung von Daten „ermahnte“. Auch sei Beinschab von ihr um Hilfe gebeten worden, wie man die automatische Löschung von Nachrichten beim Messenger-Dienst „Signal“ aktiviert. Und: Dass man überhaupt via „Signal“ zu kommunizieren begann, geht laut Beinschab auf eine Bitte von Ex-Kurz-Sprecher Johannes Frischmann zurück. Dieser „erklärte der Beschuldigten auch, wie man Signal installiert und benutzt“, heißt es in Beinschabs Protokoll.
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