Paukenschlag in der Österreichischen Ärztekammer: Da Johannes Steinhart fix neuer Präsident in Wien wird, ist auch die Zukunft von Thomas Szekeres besiegelt. Der bisherige Chef im Bund wird abgelöst.
Szekeres ist deshalb im Out, da man nur Chef der Österreichischen Ärztekammer werden kann, wenn man auch Präsident in einem Bundesland ist. Und in Wien gibt es bekanntlich einen Machtwechsel. Im Juni 2017 wurde er zum Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer gewählt. Szekeres gilt als SPÖ-nahe.
Neue Koalition in Wien
Knapp eine Woche nach der Ärztekammerwahl in Wien hat sich nämlich bereits eine neue Koalition formiert. Am Sonntag wurde in Wien von den neuen Partnern der Koalitionsvertrag für die Funktionsperiode von 2022 bis 2027 unterzeichnet. Konkret unterfertigt wurde er von den Spitzenkandidaten der bei der Wahl siegreichen „Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte - Liste Steinhart“, der Liste „Turnusärzte für Turnusärzte - Assistenzärzt*inneninitiative“, der Liste „We4U“, den „Grünen Ärztinnen und Ärzten“, der Liste „Asklepios - die Alternative mit Mut“, den „Wahlärzten Wien“ und der „Liste Integrative Medizin“. Steinharts Liste gilt als ÖVP-nahe.
Wie die krone.at aus Quellen der Ärztekammer erfuhr, ist Steinharts Koalitionsvertrag allerdings durchaus fragil. 46 von 90 Stimmen braucht er, um bei der konstrituierenden Sitzung am 3. Mai tatsächlich als Präsident gewählt zu werden, wobei davon auszugehen ist, dass auch die impfkritische MFG angesichts ihrer Attacken im Vorfeld der Wahl auch nicht für Szekeres stimmen wird. Die Abstimmung findet geheim statt.
Steinhart: „Unsere Hand ist selbstverständlich auch in Richtung der anderen Fraktionen nach wie vor ausgestreckt, um gemeinsam bestmöglich für die Kolleginnen und Kollegen in den nächsten fünf Jahren zu arbeiten.“
Wird Steinhart auch Chef der Österreichischen Ärztekammer?
Auf die Frage, ob er auch als Präsident der Österreichischen Ärztekammer kandidieren wird, sagte Steinhart, jetzt habe er einmal den „ersten Schritt“ gemacht. Ob er bei der konstituierenden Sitzung der Österreichischen Ärztekammer am 24. Juni den nächsten Schritt machen könne, das werde man „dann schauen“. Szekeres kann dabei jedenfalls nicht mehr antreten.
Bei der Wahl der Wiener Ärztekammer am 19. März war Steinhart mit seiner „Vereinigung österreichischer Ärztinnen und Ärzte“ die stimmenstärkste Fraktion geworden vor der Liste von Skezeres. Das war auch bei den letzten Wahlen so, damals hatte Szekeres es noch geschafft, als zweitstärkste Kraft eine Koalition gegen die relative Mehrheit der Steinhart-Liste zu bilden. Diesmal drehte Steinhart, der auch Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte ist, den Spieß um.
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