Historischer Moment

Dragovic feiert als 2. ÖFB-Kicker 100. Länderspiel

Fußball International
29.03.2022 20:56

Aleksandar Dragovic bestritt am Dienstag beim Abschied von Teamchef Franco Foda gegen Schottland als erst zweiter Spieler der Geschichte sein 100. Fußball-Länderspiel für Österreich. Nur Rekordnationalspieler Andreas Herzog (103) hat bisher mehr ÖFB-Partien absolviert als der Verteidiger von Roter Stern Belgrad. Dragovic wollte im Vorfeld die „schöne Zahl“ angesichts der Umstände aber nicht in den Vordergrund stellen.

Die Enttäuschung ist nach dem Aus im WM-Play-off in Wales (1:2) und dem damit verpassten Turnier in Katar nach wie vor groß. Auch die Kulisse im Ernst-Happel-Stadion steuert auf einen Minusrekord zu. „Natürlich hätte ich lieber ein volles Stadion und im Juni vielleicht ein Finale um die WM“, sagte Dragovic. „Das ist aber leider nicht so.“ Dennoch sei jedes Spiel im Nationalteam für ihn „etwas Besonderes“.

„Nicht so leiwand“
Er sei ein Mensch, der immer die Mannschaft in den Vordergrund stelle. „Deswegen ist es sicherlich eine schöne Zahl, der 100er, aber für mich persönlich ist es nicht so ein Höhepunkt“, erklärte der 31-Jährige. Viel lieber hätte er sich mit Österreich erstmals in seiner Karriere für eine WM qualifiziert. 2016 und 2021 nahm Dragovic jeweils an EM-Turnieren teil. „Ich bin ein Mann, der immer für die Mannschaft und für den Erfolg dasteht.“

Foda lobte den Innenverteidiger als „sehr klar und sehr bodenständig“. Für sein Jubiläumsspiel erteilte er Dragovic eine Startplatz-Garantie. „Es ist Wahnsinn. Er macht sein 100. Länderspiel, das ist unglaublich“, meinte Foda. Auch Teamkollege Marko Arnautovic sprach von einer „enormen Zahl“. Das Jubiläum vor so wenigen Fans - bis Montag waren knapp 5.000 Tickets verkauft - zu feiern, werde für Dragovic aber „nicht so leiwand sein“.

Franco Foda (Bild: Pail Sepp)
Franco Foda

Auch Arnautovic feiert bald den „100er“
Der 100er sei ein großes Ziel von Dragovic gewesen, verriet Arnautovic. „Ich bin extrem stolz darauf, dass er das geschafft hat“, sagte der 32-Jährige über seinen Wiener Spezi, der wie er serbische Wurzeln hat. Auch Arnautovic selbst ist mit 97 Länderspielen als Nummer drei im ÖFB-Ranking nicht mehr weit weg von einer dreistelligen Zahl. Im Juni in der Nations League könnte es soweit sein.

„Wir haben uns ausgemacht, wenn wir dann im Juni zurückkommen, dass wir dann mit der Mannschaft essen gehen“, sagte Arnautovic über sich und Dragovic. Als definitive Entscheidung, seine Nationalteam-Karriere fortzusetzen, wollte der Stürmer das nicht verstanden wissen. „Ich komme auch so manchmal nach Wien.“

Marko Arnautovic (Bild: GEPA pictures)
Marko Arnautovic

Arnautiovic‘ ÖFB-Ende? „Werdet es dann hören, wenn der Zeitpunkt kommt
Nach dem Aus in Wales hatte Arnautovic angekündigt, über einen möglichen Team-Rücktritt nachzudenken. Neuentwicklungen dazu gebe es nicht, versicherte er am Montag. „Wir brauchen auf dieses Thema jetzt überhaupt nicht eingehen, das ist uninteressant. Ich werde mich mit meiner Familie zusammensetzen, darüber sprechen. Ihr werdet es dann hören, wenn der Zeitpunkt kommt.“

Er lasse sich seine ÖFB-Zukunft offen, betonte Arnautovic. „Ich habe nicht gesagt, dass ich aufhöre. Ich habe auch nicht gesagt, dass ich weitermache“, erklärte der Bologna-Legionär. Wenn man vorausplane, würden auch andere Dinge passieren können. „Es kann auch sein, dass der neue Trainer kommt und mich nicht einberuft“, meinte Arnautovic. Sein Debüt im ÖFB-Team hatte der Angreifer 2008 gegeben. Bei Dragovic war das ein Jahr später, im Juni 2009, ausgerechnet in Belgrad gegen Serbien (0:1) der Fall.

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(Bild: KMM)



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