Seit 2006 und einem schweren Autounfall hat sich für Kurt Ramsauer das Leben grundlegend geändert. Existenzängste sind für den gelernten Dachdecker und Spengler aber neu: Der 42-Jährige verbringt täglich 160 Kilometer auf dem Arbeitsweg. Die Tankrechnungen fressen dabei große Teile des Lohns auf.
Wegen einer gebrochenen Wirbelsäule und anderer körperlicher Gebrechen sind dem Oberösterreicher Bus und Bahn unzumutbar. Viereinhalb Stunden würden die Fahrten mit den Öffis von Altmünster in die Arbeitsstelle nach Salzburg und zurück verschlingen. Der Gruppenleiter in den Geschützten Werkstätten ist auf das Auto angewiesen. Beim Blick auf die Tankrechnungen wird ihm aber mulmig zumute.
„Werde auf dem Weg zur Arbeit quasi ärmer“
„Ich zahle für die täglichen 160 Kilometer hin und zurück monatlich derzeit 400 Euro. Da werde ich auf dem Weg in die Arbeit quasi ärmer“, seufzt Ramsauer, der sich als „normal verdienender Bürger“ vor allem von der Regierung im Regen stehen gelassen sieht.
Ich habe drei Kinder zu ernähren, einen Stiefsohn, die Unfallrente wird aufgefressen, es bleibt nichts mehr übrig.
Kurt Ramsauer plagen Existenzängste.
Pendler-Entlastungspaket „bringt mir gar nichts“
Unlängst wurde ein Pendler-Entlastungspaket geschnürt. „Aber das bringt mir gar nichts. Durch die Auszahlung des Familienbonus plus und der bereits berechneten Pendlerpauschale ist bei mir keine Bemessung der Lohnsteuer mehr gegeben“, sagt Ramsauer. Nachsatz: „Ich habe drei Kinder zu ernähren, einen Stiefsohn, die Unfallrente wird aufgefressen, es bleibt nichts mehr übrig.“
Raumsauer fahre nur noch 100 statt 130 km/h auf der Autobahn. Das spare immerhin einen Liter Treibstoff.
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