Oma, bitte impfen!

Senioren als Schlüssel vor der vierten Welle

Österreich
29.03.2022 06:00

Neben Deutschland ist Österreich EU-Schlusslicht beim Schutz der besonders Gefährdeten - im Sommer muss die Quote rauf.

„Die Zahlen sinken dank der erneut eingeführten Maskenpflicht, der Weg stimmt“, sagt die renommierte Virologin Dorothee von Laer, die in knapp drei Wochen mit Inzidenzen rechnet, bei denen ein „entspannteres Leben“ möglich ist. Aber die nächsten Steine liegen bereits im Weg! 

Weil die Omikron-Variante ansteckender ist als jene aus den letzten Sommern, wartet ein im Vergleich höheres Infektionsgeschehen. Noch schwerer wiegt mittelfristig die rot-weiß-rote Impflücke bei den vulnerablen Gruppen – nur Deutschland ist in Europa ähnlich schlecht! „Viele Länder haben 95 Prozent geschafft, da fehlt uns einiges“, so von Laer.

Gelassenheit vor Herbst erst bei 95 Prozent 
 Frauen sind größere Impfmuffel als Männer: In der Gruppe von 65 bis 74 Jahren haben 77,6 Prozent der Männer drei Impfungen, bei Frauen 76,5. Im Alter zwischen 75 und 84 Jahren ist der Unterschied deutlicher (84,4 Männer, 81,5 Frauen), auch bei den über 84-Jährigen (Männer 82,3, Frauen 76,2). Weshalb das Motto der nächsten Wochen lautet: Oma, bitte impfen!

Denn die Herbst-Welle kommt – „wir haben es in der Hand, wie hoch sie ausfällt. Wenn wir bei den Risikopatienten auf 95 Prozent kommen, könnten wir ihr relativ gelassen entgegensehen“, sagt die Virologin. Ob die niedrige Quote mit Falschinformationen zur Impfung oder Hürden bei der Anmeldung zusammenhängt, ist Spekulation. Von Laer: „Die politische Lösung einer zeitnahen Impfpflicht ab 60 Jahren könnte uns viel ersparen.“

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