Mit einem „lustigen“ schrankenlosen Konzept werden kostenpflichtige Park-&-Ride-Anlagen der ÖBB ausgestattet. Beim Ausfahren hält man ein Ticket vor das Lesegerät. Funktioniert das nicht, schaltet die Ampel zwar auf Grün. Der Kunde muss sich aber von selbst melden. Sonst hagelt es eine saftige Strafe. Alles klar?
Frau D. und Herr A. halten sich für fähige Autofahrer. Am Konzept der Park-&-Ride-Anlage im niederösterreichischen St. Valentin sind sie aber gescheitert. Dort parkt man kostenlos. Wenn man ein Zugticket hat. Als Beweis muss man dieses bei der Ausfahrt vor ein Lesegerät halten. Beide haben das getan. Aus irgendeinem Grund ist die Ampel trotz mehrerer Versuche vorerst auf Rot geblieben. Bis dann grünes Licht gegeben worden sei. Beide Lenker dachten nicht im Traum daran, etwas falsch gemacht zu haben. Bis vier Monate später eine Strafe über 85 Euro ins Haus flatterte. Beide wandten sich Hilfe suchend an die Ombudsfrau.
Laut ÖBB erfasse das System - natürlich anonym - das amtliche Kennzeichen aller einfahrenden Autos. Festgehalten werde nur Datum und Uhrzeit der Einfahrt. Bei der Ausfahrt müsse der Fahrgast mittels Ticket nachweisen, dass er zum Parken berechtigt war. Gebe es wider Erwarten ein Problem bei der Ticketerkennung oder unterbleibt der Scanvorgang, bleibe die Ausfahrtsampel auf Rot. Der Fahrzeuglenker könne dennoch ausfahren, müsse sich aber binnen 48 Stunden melden, um den Sachverhalt aufzuklären. Tausendfach habe es aber kein Problem gegeben.
Seltsames System
Das Grünlicht trotz der Scanprobleme erklärt die ÖBB damit, dass durch Vorfahren der Erfassungsbereich verlassen werde. Damit sei die Ausfahrt abgeschlossen, und das System mache sich für den nächsten Kunden bereit. Warum der automatisch Grün angezeigt bekommt, ohne dass das System sein Ticket kennt, fragen wir uns aber schon.
Da Herr A. und Frau D. ein gültiges Ticket vorweisen konnten, müssen sie jetzt „nur“ die Kosten der Lenkererhebung in Höhe von 35 Euro, bezahlen. Seltsam ist dieses System allemal.
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