Gregor Bloéb heißt der neue künstlerische Leiter der Tiroler Volksschauspiele GmbH in Telfs. Der bekannte Tiroler Theater- und Filmschauspieler, der sich schon bei der letzten Ausschreibung bewarb, wurde jetzt für drei Jahre bestellt und tritt seine Funktion mit viel Elan im Oktober 2022 an.
Gregor Bloéb, der Bruder von Paradeschauspieler Tobias Moretti, setzte sich gegen 15 andere Kandidaten - darunter drei Frauen - durch. Er tritt die herausfordernde und derzeitig schwierige Position des künstlerischen Leiters der Tiroler Volksschauspiele auf den im kommenden September auf eigenen Wunsch vorzeitig ausscheidenden, künstlerischen Leiter Christoph Nix an.
Primär geprägt war die kurze Zeit unter der Leitung des aus Hessen stammenden Theatermenschen und Juristen durch interne Zwistigkeiten und Streitereien, die allerdings so gut wie immer anonym an die Öffentlichkeit kolportiert wurden. Dem vorausgehend kam es im Juni 2020 zum offenen Bruch zwischen dem „Verein Tiroler Volksschauspiele“ und der 2019 gegründeten GmbH der Tiroler Volksschauspiele, bei welchem Dramatiker Felix Mitterer alle seine Funktionen in der GmbH niederlegte.
Mitterer: „Ich bin immer mit und für Gregor Bloéb“
Auf die Neuigkeit angesprochen, teilt Felix Mitterer Folgendes mit: „Ich wundere mich, dass der Gregor nicht schon bei seiner ersten Bewerbung für diese Funktion genommen wurde, sondern einer, von dem wir alle nichts gewusst haben. Ich kenne die großen Fähigkeiten, die er auch für die Rolle des künstlerischen Leiters braucht, von jener Zeit, in der Bloéb Intendant des Theatersommers Haag war. Zudem hat Gregor auch schon in den Anfängen der Tiroler Volksschauspiele in Telfs mitgespielt. Ich kann nur abschließend sagen: Ich bin immer mit und für ihn.“
Ich wundere mich, dass der Gregor nicht schon bei seiner ersten Bewerbung für diese Funktion genommen wurde.
Felix Mitterer, Autor und Dramatiker
Gregor Bloéb selbst befindet sich derzeit mit Gemahlin Nina Proll in Mailand. Hier probt er an der Scala die Oper „Ariadne auf Naxos“, in welcher er als Haushofmeister zu sehen sein wird. Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, mit der „Tiroler Krone“ in Kontakt zu treten: „Jetzt hat’s geklappt“, lautet die Einleitung des Telefongesprächs. Warum es aber nicht schon vor zwei Jahren so funktionierte, wie man es sich eigentlich im Vorfeld gedacht hatte, darauf findet Bloéb folgende Worte: „Weil es halt so ist, wie es ist. Dazwischen habe ich am Landestheater die Zauberflöte inszeniert, das war vielleicht auch ein Auslöser. Wenn man dazu noch die Pandemie miteinberechnet, muss man sagen, dass dieser Umstand auch einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass halt Theater nicht so funktionierte, wie es funktionieren hätte sollen. “
Ich hoffe, nein besser, ich glaube, dass ich wieder Ruhe und Frieden bringen kann.
Gregor Bloéb
Wenn im Leben wichtige Belange „rund“ werden
Erinnerungen an die Kindheit werden beim heute 54-Jährigen im Gespräch wach. So erzählt er, wie er als Kind in den „Unterkeller“ hineinschlich, um dort heimlich die Proben anzusehen. „Jetzt gestalte ich die Volksschauspiele mit. Manches wird im Leben ganz positiv rund“, stellt Bloéb lachend fest. Er sieht seine Aufgabe aber nicht nur in Belangen der Kunst liegen: „Ich hoffe, nein besser, ich glaube, dass ich wieder Ruhe und Frieden bringen kann. Das einzigartige Telfer Grundkonzept war, große Mimen mit lokalen Talenten auf der Bühne zu vereinen. Das werden wir jetzt wieder so machen, indem wir gemeinsam passende Projekte finden“, meint Gregor Bloéb abschließend.
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