Franco Foda hat sich am Dienstagabend mit der Überzeugung vom österreichischen Nationalteam verabschiedet, in seinen viereinhalb Jahren als Teamchef vieles richtiggemacht zu haben. Tipps wollte der Deutsche seinem Nachfolger, der spätestens bei der nächsten ÖFB-Präsidiumssitzung am 29. April feststehen soll, nicht mitgeben. „Das ist der Unterschied von einem Trainer, der schon etwas erreicht hat, gegenüber Roman Mählich, der weniger erreicht hat“, rechnet er nach dem 2:2 gegen Schottland mit dem ORF-Experten ab.
Der 55-Jährige sei „kein Ratgeber für meinen Nachfolger. Mein Nachfolger hat die Qualität, um eigene Entscheidungen zu treffen.“ Ob er, Foda, sich einen Job als TV-Experte vorstellen könne? „Auf jeden Fall wäre ich ein guter Experte, der nicht nur ein Spiel sieht, sondern auch liest. Und ich würde keine Trainer kritisieren!“ Ein Fingerzeig in Richtung Mählich.
„Jetzt ist auch wichtig, dass man den ÖFB in Ruhe arbeiten lässt. Nicht dass jemand eine Bühne bekommt, um seinen Senf dazuzugeben“, sagte Foda in die Richtung diverser als TV-Experten tätiger Ex-Internationaler. Nach jener von Marc Janko stieß sich der 55-Jährige explizit an der Kritik von Florian Klein und Mählich.
Foda nach Klein-Sager: „Mit welcher Berechtigung?“
Klein habe möglicherweise versäumt, dass das ÖFB-Team unter ihm den drittbesten Punkteschnitt seiner Geschichte erreicht habe. „Das Allerschlimmste ist aber, dass ein Herr Klein einen Trainer, der einer der Kandidaten ist, kritisiert oder bewertet“, meinte Foda. „Mit welcher Berechtigung? Irgendwann ist es genug.“ Klein hatte sich bei ServusTV skeptisch darüber geäußert, ob die defensive Spielweise, die Teamchef-Kandidat Peter Stöger praktiziere, zur aktuellen Mannschaft passe.
Kritik musste der frühere Sturm-Graz-Coach als Teamchef genug einstecken. „Mir geht es gut. Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft, auch wenn wir uns nicht für die WM qualifizieren konnten“, betonte Foda zum Abschied. Die Kabinen-Ansprachen der Kicker vor und nach dem Schottland-Spiel hätten ihm gezeigt, „dass wir gemeinsam einiges erreicht haben, dass wir ein gutes Verhältnis zueinander hatten - auch wenn das von dem einen oder anderen Medium anders hineininterpretiert wurde“.
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