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Leerstände in Kärnten mit Pop-Up-Stores bekämpft

Kärnten
30.03.2022 09:27

Immer mehr Läden in Kärntens Städten haben in den vergangenen Jahren ihre Pforten schließen müssen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Pop-Up-Stores sollen diesem Ladensterben entgegenwirken. Jungunternehmer verwirklichen ihre Geschäftsideen, KWF und Städte unterstützen dabei.

Leere Ladenlokale sind in Kärnten leider kein seltener Anblick mehr. Beinahe in jeder Stadt trifft man auf tote Schaufenster. Mit „Läden auf Zeit“ – also Pop-Up-Stores – wollen der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) und einzelne Gemeinden das Geschäftsleben nun wieder ankurbeln (wir berichteten).

2018

wurden die ersten Pop-Up-Stores in Kärnten gegründet. Ziel ist, dass diese auch über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben.

Pop-Up-Store-Aktion wirkt
Im Rahmen dieser Kärntner Pop-Up-Store-Aktion sind bei den Zuständigen bereits zahlreiche Geschäftsideen eingetrudelt. Und einige der Bewerber können ihre Ideen schon bald verwirklichen. Die „Krone“ besuchte die Jungunternehmer und verschaffte sich Einblicke in die einzelnen Vorhaben.

Jobs für Frauen aus verschiedenen Ländern
Amuthavalli Chinnappan will mit ihrem Projekt Frauen aus vielen verschiedenen Ländern einen Job verschaffen.

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Ihre Männer kommen von der ganzen Welt, um bei der Infineon in Villach zu arbeiten. Oft finden die Frauen aber keinen Anschluss, weil sie unsere Sprache nicht beherrschen, sich nicht trauen, in die Öffentlichkeit zu gehen.

Amuthavalli Chinnappan

Die gebürtige Inderin ist 2015 nach Villach gezogen. Amuthavalli konnte sich bereits ein kleines Standbein aufbauen. „Ich beliefere Schulen und Firmen mit köstlichen Spezialitäten aus meiner Heimat.“ Die Speisen bereitet sie bei sich zu Hause in Velden zu. Jetzt will sie aber den Pop-Up-Store „Curry&Cook“ in Villach eröffnen.

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Hier können türkische, indische oder asiatische Spezialitäten und vieles mehr abgeholt werden. Die Frauen kochen die Speisen daheim und verkaufen sie mir. Ich verkaufe sie dann bei mir im Lokal oder per Lieferservice.

Amuthavalli Chinnappan

„So ist den Frauen geholfen und sie haben – ohne in die Öffentlichkeit zu müssen – eine Chance, Geld zu verdienen“, verrät die erfolgreiche Powerfrau.

Was ist ein Pop-Up-Store?

Als Geschäftsidee steht ein Pop-up-Store für einen Laden, der nur für einen begrenzten Zeitraum geöffnet hat. Durch die vom KWF unterstützte Aktion haben vor allem Jungunternehmer dadurch die Chance, ihre Ladenidee am Markt auszuprobieren.

Lastenfahrräder für Villach
Neue oder alte Haushaltsgeräte nicht mehr mit dem Auto, sondern mit dem Lastenfahrrad transportieren – auch das soll bald in Villach möglich sein: Andreas Zobl will Kärntnern die in den nordischen Ländern boomenden Räder schmackhaft machen.

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Die Bikes eignen sich optimal für die Stadt, sind umweltfreundlich und auch die Parkplatzsuche fällt weg.

Andreas Zobl will Lastenfahrräder anbieten

Zobl weiter: „Und nicht nur Bürger, sondern auch Firmen können das Rad verwenden. Besonders gut eignet sich das Gefährt für jene Handwerker, die für kleine Arbeiten nicht viel mitnehmen müssen.“ Zobl möchte auch eine Servicestelle anbieten. „So werden weitere Arbeitsplätze geschaffen.“

Auch ein Nagelstudio ist dabei
Ihren Traum, ein eigenes Nagelstudio zu eröffnen, verwirklicht sich Stefanie Janschitz aus Egg in Hermagor.

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In unserem Bezirk gibt es kaum jemanden, der ein solches Studio betreibt. Viele glauben ja, dass dieser Beruf bei uns zum Scheitern verurteilt ist. Viele behaupten zudem, dass man als Bäuerin keine schönen Nägel benötigt.

Stefanie Janschitz aus Hermagor

Die 26-Jährige hat mit dem Pop-Up-Store den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt: „Ich bin dankbar für die Unterstützung von der Gemeinde und dem KWF. Das erleichtert mir den Start, besonders in Zeiten wie diesen!“

Süßes und Salziges
Und auch Abdulhamid Tato und Deyaa Kayyali haben sofort bei dem Projekt mitgemacht.

Die beiden Villacher werden in der Draustadt orientalische Süßigkeiten und salzige Snacks sowie verschiedenste würzige Kaffeesorten anbieten.

Daten & Fakten zur Förderung

Noch bis 31. März können sich Interessierte mit ihren Geschäftsideen in Form eines Businessplans unter www.kwf.at/popupstore bewerben. Die ersten sechs Monate werden die Jungunternehmer dann von den jeweiligen Städten mittels Mietzuschüssen finanziell unterstützt. Für die besten Projekte wartet vom Kärntner Wirtschaftsförderungsfond zudem ein Preisgeld in der Höhe von bis zu 3000 Euro pro Person. Mitmachen kann jeder.

„Der Weg in die Selbstständigkeit ist nicht einfach. Aber man muss es versuchen, vor allem, wenn man finanzielle Unterstützung bekommt“, sind sich die beiden Freunde einig.

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