Riesenwirbel gibt es nach dem heutigen „Krone“-Bericht in der Landeshauptstadt: Die Grazer Stadtbibliothek hatte einen drastischen Schritt gesetzt - und die Bücher des umstrittenen Dichters Hans Kloepfer aussortiert. Die FPÖ schäumt, ÖVP-Kulturstadtrat Günter Riegler will im „Krone“-Gespräch die Werke nun kontextualisieren.
Um den umstrittenen Schriftsteller Hans Klopefer gibt es Aufregung in der Murmetropole. In der Stadtbibliothek, die in sieben Zweigstellen 300.000 Bücher anbietet, nahm man, wie die „Krone“ enthüllte, einen „Frühjahrs-Kehraus“ vor - im Zentrum steht der weststeirische Dichterarzt. So gibt es interne Anweisungen, dass die Werke von Hans Kloepfer nicht mehr entlehnt werden dürfen! Sogar von „Entsorgung“ war die Rede.
„Entsorgung von Büchern alarmierendes Signal“
„Hans Kloepfers politische Haltung war aus heutiger Sicht eine schwerwiegende Fehleinschätzung. Dieser Aspekt ist genauso Teil der Geschichte wie dessen außerordentliche Leistungen, die er als Chronist, Mundartdichter und Arzt für die Steiermark und damit auch Graz erbrachte. Hans Kloepfers literarische Werke, seine Ehrenbürgerschaft sowie der Erhalt seiner Denkmäler stehen für uns außer Frage. Die Entsorgung von Büchern beziehungsweise der Versuch, die Geschichte auszulöschen, ist kulturpolitisch sowie gesellschaftlich ein alarmierendes Signal“, poltert FPÖ-Kultursprecher Marco Triller.
Heftige Kritik kommt auch von FPÖ-Klubobmann Alexis Pascuttini und der Stadträtin Claudia Schönbacher: „ÖVP-Kulturstadtrat Günter Riegler ist hier gefordert, Rückgrat gegenüber der linkslinken Rathauskoalition zu zeigen und diese Anordnung umgehend zurück zu nehmen!“
Nun plant Kulturstadtrat Günter Riegler, wie er der „Krone“ bestätigt, zu den Werken Hans Kloepfers im Bestand der Grazer Stadtbibliothek „eine Kontextualisierung“. Von der Vernichtung von Büchern halte er nichts.
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