Nach langem Schweigen

Anna Netrebko: „Verurteile Krieg gegen Ukraine“

Adabei
30.03.2022 17:00

Die russisch-österreichische Sopranistin Anna Netrebko, die zuletzt zahlreiche Engagements verlor, weil sie sich nicht explizit vom russischen Einmarsch in die Ukraine distanziert hatte, bezieht nun doch Position. Über ihren Anwalt ließ sie „in Ansehung der zahlreichen Medienberichte der letzten Tage“ eine Erklärung verbreiten: „Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien“, heißt es darin.

„Meine Position ist klar. Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden. Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten“, so die Starsopranistin weiter. „Tatsächlich habe ich Präsident Putin in meinem ganzen Leben nur eine Handvoll Mal getroffen, vor allem im Rahmen von Verleihungen von Auszeichnungen für meine Kunst oder bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele.“

„Keine finanzielle Unterstützung von Russland“
Sie habe ansonsten „nie finanzielle Unterstützung von der russischen Regierung erhalten“ und lebe in Österreich, wo sie auch steuerlich ansässig sei. „Ich liebe mein Heimatland Russland und strebe durch meine Kunst ausschließlich Frieden und Einigkeit an. Nach der angekündigten Auftrittspause werde ich meine Opern- und Konzertauftritte Ende Mai, zunächst in Europa, wieder aufnehmen.“

Anna Netrebko (Bild: Simona Chioccia / PA / picturedesk.com)
Anna Netrebko

„Fehlende Distanzierung“ zu Putin
Den Anfang bei den Annullierungen von Netrebkos Engagements hatte die Bayerische Staatsoper gemacht, wegen „fehlender ausreichender Distanzierung“ zu Russlands Präsident Wladimir Putin. Auch der russische Dirigent Valery Gergiev verlor aus dem gleichen Grund Engagements in Mailand und München. An der Metropolitan Opera in New York wird Netrebko bei den Vorstellungen im Frühling durch die ukrainische Sopranistin Liudmyla Monastyrska ersetzt.

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(Bild: kmm)



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